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Geschichte der organischen Naturwissenschaften im neunzehnten Jahrhundert : Medizin und deren Hilfswissenschaften, Zoologie und Botanik / von Franz Carl Müller
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Liftes Kapitel.Zoologie.

Zu Anfang des Jahrhunderts waren die Gelehrten universellerausgebildet als heutzutage, wo sich alles in Specialitäten zersplittert.Die meisten Zoologen waren Mediziner und beschäftigten sichhauptsächlich mit Anatomie, woher es auch kommt, daß wir dieersten Vertreter dieses Faches schon bei den Anatomen nennenkonnten, wir brauchen nur au Baer, Oken, Blnmenbach,Meckel, Dvllinger, Nudolph Wagner nnd vor allem anJohannes Müller zu erinnern. Die Entwickelungsgeschichte unddie Zellentheorie gabeu deu Zoologen ein reiches Feld der Forschungund bestimmten die Fortentwickelnng der Wissenschaft, sie knüpftenauch die Nameu Kupffer, Koelliker, Schultze an die Zoologie.Erst nach der Mitte des Jahrhunderts erfolgte die Trennung,wenn auch heute noch die Vertreter der Entwickelungsgeschichte mitFug und Recht zu den Zoologen gerechnet werden müssen. IhreWurzeln hat die moderne Zoologie im 18. Jahrhundert, dem?mit Karl v. Linne, der es als der erste unternahm, den Formen-reichtum der Tierwelt zu eiuem systematischen Gesamtbilde zu ver-einigen, beginnt die praktische Forschung.

Karl von Linne (17071778), der berühmte Botaniker, denwir später noch näher zn schildern haben werden, war der Sohneiner schwedischen Bauernfamilie, leistete in seiner Jugend auf derMittelschule so wenig, daß er von seinem Erzeuger dem Schuster-handwerke zugesührt werden sollte, woher vielleicht der Rat stammt,den auch später lebende Väter ihren Söhnen so oft erteilt haben,