Bibliotheken :c. im Alterthume. 77
gegen dergleichen Bücher, und Augustus ließ einst mehr als2VW derselben auf einmal verbrennen. ^) Nächstdem verboter alle anzüglichen und Spottschristen und ließ daher die des1>itu« Lawenus den Flammen übergeben, worüber OsssiusHeverus spottweise zu sagen pflegte: man müßte ihn lebendigverbrennen, weil er die Schriften seines Freundes I^abienu«auswendig wüßte. Ebenso findet man in den römischenGesetzen, namentlich in den Digcsten und im Coder mehrereVerordnungen, welche von den liliris iwiirolist'do leotioni«,wsK'Ioi« körte et dis «imilibu«, von welchen Ulpian sagt, daßman sie, wenn man sie unter der 5)interlasseuschaft Verstorbenerfände, sogleich zerreißen und verbrennen müßte. ^) In Syrien ließ Antiochus Cpiphanes, welcher in seinem ganzenReiche einerlei Gottesdienst einführen wollte, die Bücher desGesetzes Gottes der Juden verbrennen. ^) Das gleiche Loostraff in den Zeiten der Christenverfolgungen unter den römischenKaisern auch die christlichen Schriften; und Diocletian vernichtete sogar die Bücher der heilige» Schrift. 5) Abernicht milder verfuhren bald darauf auch die christlichen Kaiserund Kirchensürsten mit den Schriften ihrer Antagonisten. Soverdammte das Nicäische eoneiiium die Schriften des Ärius;die Kirchenversammlung zu Ephesus die Nestor ianischenSchriften; das Chalccdonische ^onoilium die Schriftendes Eutyches :c., worüber man in dem Theodosianischen undJnstinianischen Coder mehrere Verordnungen findet.
§. 33.
Die ersten Christen, ohnehin mehr bemüht, fromm zuleben als Bücher zu schreiben, fanden unter den heftigen Ver-folgungen, die von mehreren Kaisern gegen sie verhängtwurden, auch nicht die nöthige Ruhe dazu. Aber selbst von
1. ) 8 >ieton, !n Luxust». c. 31.
2. ) I' ii c i t. I. a, I. 78,ii.) Htpian. I. 4.
4.) I. Alaccsb, I. 23, 24.
5) ^rnoliius »Zr. kent. III. Lusebii Iiist. ecvles. VIII. 2.