Journalist und Volksredner.

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Armee erschien uns nur als eine ans wilden Völkerschaften zu-sammengesetzte Barbarenhorde; der plumpste Ausdruck brutalerGewalt, welche den Geist überwältigt, ohne zu ahnen, was siethut. Jellachich, der Banns der Kroaten, war für nns gleich-bedeutend mit Dschiugis-Khau. Darau schloß sich eine bio-graphische Rückschau auf Blums Lebeusgaug und die Erzählnugseiner Teilnahme an den jüngsten Begebenheiten, seiner Reisenach Wien und seiner letzten Schicksale. Dann aber setzt derKlimax der Rede eiu mit der Frage: wer trägt im Grundedie Schnld? . . . und mit der Antwort: „Als die tieferen Urheber,als die Mitschuldigen des Mordes klage ich sie an, die Feindedes Volkes im Parlamente, in der Zentralgewalt, an deren Spitzeder steht, welcher sich den Edlen nennen läßt, Heinrich v. Gagern."

Hier schaltet der Bericht ein: „Furchtbare, anhaltendeExplosion einer stürmischen Zustimmung in der Versammlung,die mit Mühe zur Ruhe gebracht wird." Natürlich führte dasden Redner wieder zn besänftigenden Wendungen. Aber derEindruck, welchem die Stimmung entsprach, war einmal gemachtund hatte seiue Nachwirkung.

In Frankfurt und Darmstadt hieß es, es sei eiu Rachezugvou Maiuz aus uuterwegs, uud es wurden Maßregeln zum SchutzGagerns und anderer unpopulärer Personen getroffen.

Die Rede hatte noch ein Nachspiel für mich, als ich bereitsDeutschland verlassen hatte.

Zur Zeit, als sie gehalteu wurde, waren die Gerichtsbehördendoch noch so sehr an die Heftigkeit der öffentlichen Redeweisegewöhnt, daß man an keiner mündlichen oder schriftlichen Extra-vaganz Anstoß nahm. Erst nachdem im Jahr 1849 die Auf-stände in Baden und in der Pfalz niedergeworfen waren, beganndie kriminalistische Nachlese auch bei uns. So ward gleichfalls gegenmich Anklage wegen dieser Rede erhoben und, wenn ich nicht irre,wurde ich in eollwmg.oialr> wegen derselben zu einer zweijährigenGefängnisstrafe verurteilt. Geuau weiß ich es nicht; es gingdamals mit den übrigen schwereren Verurteilungen in einem hin.

Man hat manchmal die Frage aufgeworfen, was wohl ansBlnm geworden wäre, wenn er die Epoche überlebt und sich mit