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vollem Ausdruck darauf au: „Hns äitss-vous, monsisnr, äs ostsrribls attsutg-t?" — 6s ollkmes, erwiederte er
einfach mit eiuem sanften Achselzucken. Hartmaun, der als schönerund liebenswürdiger Mann auch einer a konuss korwuss war,kam eines Abends spät in der Nacht in sein Nöwl <Zss trols krsrsszurück, in dem damals auch Heilbuth wohnte. Der Coucierge,welcher Nachtdienst hatte, gab Hartmann ein parfümiertes Briefchen,das er den Auftrag habe, dem Heimkehrenden zu jeder noch sospäten Stunde einzuhändigen. Hartmann öffnete es und fanddarin ein paar zierliche, allem Anschein nach von einer Dameherrührende Zeilen des Inhalts, daß er in dem Zimmer Nummerso uud so mit Sehnsucht erwartet werde. Er ließ sich's nichtzweimal sagen und begab sich sofort in das bezeichnete Zimmer.Es war schwach beleuchtet, es lag jemand im Bett, und wie erherantrat, streckte ihm Heilbuth die Arme entgegen. Das gabnatürlich viel Stoff zur Unterhaltung und zur Neckerei.
Der Maler Güterbock wußte interessant von seinem italienischenAufenthalt zn erzählen. Eine Geschichte, die er als wahrhaftesErlebnis eiues Tages zum besten gab, möchte ich der Vergessen-heit entreißen. Ich war, so lautete ungefähr seine Darstellung,auf meinen Wanderungen in einem Dorfe Umbriens hängen ge-blieben, weil ich in der Kirche ein Altarbild entdeckte, das michinteressierte und das ich zu kopieren übernahm. Kein Menschstörte mich daran, da die katholischen Kirchen, und besonders inItalien , stets offen sind, uud jeder beliebig da aus und eingehtund verweilt. Doch war ich meistens allein. Eines Tages,während ich an der Arbeit sitze, kommt der Pfarrer herein, einmilder ältlicher Herr. Er tritt näher und sieht mir eine Zeitlang zu. Dann fängt er ein Gespräch an, lobt meinen Vorsatzund, nachdem ein Wort das andere gebracht hatte, fragt er michnach meiner Landsmannschaft. Als ich ihm sagte, daß ich einBerliner sei, war er sehr überrascht und drückte sein Erstaunendarüber aus, daß ich als Protestant mich so ernstlich eiueskatholischen Bildes annähme. Darauf antwortete ich ihm, ich seinicht Protestant, sondern Jude, lZbi-so. Da riß er aber die Augenauf uud schlug die Häude zusammen, mit einem Ausdruck glück-licher Überraschung, der nuu mich wieder in Erstaunen setzte. „Wie",