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Tafelrunde wohl eine halbe Stunde unter dem Zauber seiner Er-zählung gefesselt, als er uns die Organisation der geheimen Polizeiauf Grund eines eigenen Erlebnisses enthüllte. Es war die Ge-schichte eines jungen Mannes, den er nnter tragischen Umständenkennen gelernt hatte. Dieser unglückliche Jüngling hatte ihm ge-beichtet, daß er, um seine Mutter zu ernähren, nachdem ihm ver-schiedenes mißlungen, sich aus Pietät der geheimen Polizei verkaufthatte, welche solche Opfer erleichterte, iudem der Eingeschworene nurunter einem falschen Namen, nnd für den Dienst lediglich miteiner Nummer bezeichnet, bei ihr funktionierte. Das Ganze warvollkommen knustgerecht wie eiue kleiue Novelle zurecht gemacht,ohue Zweifel sorgsam für den Effekt vorbereitet, und ob nicht zurAusschmückung auch einiges erfunden war, möchte ich nicht be-schwören.
Von zwei anderen Hauptträgern der Unterhaltung, dem MalerChenavard uud dem Mathematiker Babinet, habe ich bereits aueiner früheren Stelle berichtet. Von Zeit zu Zeit erschien nnterden Gästen der alte freundliche Michelet mit seiner jüugereu Frau,die ihm in seinen Arbeiten beistand; serner der große PhyfiologeClande Bernard und der noch heute lebende große ChemikerBerthelot, welcher auch mehrmals Minister war. Und auch Renansah ich zum erstenmal in diesem Kreise, in dem er ziemlich oftmit seiner Fran erschien, die durch Bildung und Geist ganz seinewürdige Genossin war. Ein liebenswürdiger Cansenr war anchTaxile Delord , damals der Hauptredakteur des „Llmrivari", welcher,wie unter Lndwig Philipp, so zu jener Zeit einen bedeutendenPlatz in der Presse behauptete und in der Politik mitzählte, seitdem Sturz des Kaiserreichs alle Beachtung verloren hat uud uurnoch des Herkommens wegen in Kaffeehäusern und Lesezirkelngehalten wird. Delord war übrigens ein ernster und feingebildeterDenker, der später an die Spitze mehrerer großer Zeitungen kamund nuter der dritten Republik Deputierter wurde.
Zu den originellen Erscheinungen des Kreises gehörte einKapitän d'Arpigny, pensionierter Offizier, ich weiß nichtmehr welcher Armee, der von Berns Chiromant war, und jedemaus den Linien der Jnnenhand seinen Charakter, jedoch nicht seinenkünftigen Lebenslaus deduzierte. Er hatte ein dickes Buch darüber