Beziehungen zu Deutschland und erste Reisen ins Vaterland. 539
allem nahm mich die Gründung einer Bank in Anspruch, welchedirekt aus der Initiative meines Onkels, und somit unseres Hauses,hervorgegangen war, die damals den Namen Lan-zus ässLas erhielt. Der Hauptsitz ward zwar, wie der Name besagt,nach Amsterdam verlegt, als Fortsetzung unseres früheren dortigenPrivatetablissements, aber das war doch nur eine Form, ummittels einer Sukkursale in Paris Fuß zu fassen, ohne von franzö-sischer Genehmigung abhängig zu sein. Die Hauptarbeit derersten Organisation fiel mit auf meine Schultern, und das warkeine Kleinigkeit.
Im folgenden Jahre wurde mein jüngerer Bruder von derFührung des Antwerpener Hauses nach Paris gezogen, um an dieSpitze der LancjUö äss zu treten. Im Laufe der Jahre
verschmolz sich das Institut mit einem anderen, welches bis dahinden Namen lZg,n^ns cls ?aris geführt hatte, zu der äs
?aris st clos ?i^s-lZas, welche heute das erste Etablissement demRang und der internationalen Stellung nach in Frankreich ist.Etliche Jahre später beteiligte ich mich, wie berichtet, vorzugsweisebei der Begründung der „Deutschen Bank" zu Berlin im Bundemit Adalbert Delbrück und auch diese ist im Laufe der Zeiten einInstitut ersteu Ranges geworden. Auf solche Weise wenigstenshabe ich die Genugthuung, auf dem Boden der Privatwirtschaftdauerndes von Bedeutung mitgeschaffen zu haben, wie auf demBoden des Staates durch meine Mitarbeit an der Begründungder Reichsbank, der Goldwährung und Münzgesetzgebnng.
Meine litterarische und publizistische Beschäftigung mußte indieser Zeit mehr und mehr in den Hintergrund treten. Ich schriebnur einen Beitrag für die „Deutschen Jahrbücher": „Über dieGrenzen des Humors in der Politik", dem ich im folgenden Jahreeinen über Renans „Leben Jesu" folgen ließ. Dagegen eröffneteder gute Gang der Geschäfte die Aussicht, daß ich der Grenzenäher rückeu werde, wo ich, bei genugsam gesichertem Vermögen,dem Geschäft Ade sagen würde.
Bereits im Jahre 1863 gestattete ich mir die Erleichterung,daß ich nur noch kurz oder gar nicht zur Börse ging. DieserTeil der Arbeit war mir immer der anspannendste und ermüdendste,anch nicht sonderlich sympathische gewesen. So traf ich mit dem