263
Wesen und Wirksamkeit von Görres sind, so erhöhten doch geradedie Mängel der Schrift, namentlich die Leideilschaft und die So-phistik, mit der sie die Thatsachen in eine unrichtige und dempreußischen Staate ungüustige Beleuchtung rückte, ihre Wirkungund verschloß dem Einfluß von Gedanken, wie sie Paul Pfizer verkündete, weite Kreise.
Als Friedrich Wilhelm IV. 1840 den Throu bestieg, beeilteer sich, den Streit beizulegen, was aber nicht ohne schwere Demii-tiguugeu des Staates gelang, Demütiguugeu, die im Volke undnamentlich bei den alle Zeit gut rechnenden Westfalen den Eindruckzurückließen, im Kampfe des Staates mit dem Priester habe derPriester die Vermutung des Sieges für sich, und darum sei esklug, in solchem Falle zu ihm zu halten und nicht zum Staate,der seine Getreuen schließlich doch fallen lasse. Und der Einflußdieser Klugheitsregel war nicht der einzige Verlust der Krone.Das Königtum, das mit seiner gottähulicheu Gewalt prahlte, staudda wie ein armer Sünder. Wie wurde damit der Glaube derMenschen erschüttert, daß hier die Fülle der Gewalt und die Fülleder Weisheit vereinigt sei, und daß hier die Gerechtigkeit wohue!Auch wer sich über die maßlosen Schimpsreden der ultramontanenFlugschriften entrüstete und die Rechte des Staates verteidigte,der konnte sich doch des Eindruckes nicht erwehren, daß der abso-lute Benmtenstaat nicht im stände sei, die Ausgaben zu lösen, diediese Zeit den Regieruugeu stellte.