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Vor der Revolution, 1840—1848.

regste Eifer muß an dem tötenden Gefühle, daß der beste Willekeine Geltung bei den Behörden findet, erlahmen". In der Dank-adresse vom 16. Juni 1845 für die Herabsetzung der Militärdienst-zeit vou 14 auf 8 Jahre findet sich gar der Satz: „Die gegen-wärtige Militärverfassuug läßt einen wesentlichen Kulturfortschritthoffen, denn sie nähert sich der social-ökonomischen Grundlage, auswelcher allein in einem Lande die Blüte des Ackerbaues und derIndustrie, die wahre Nationalwohlfahrt hervorgehen kann". Daswar eine Sprache, die mit dem System Metternich und seineinbeschränkten Unterthanenverstaude gebrochen hatte, es war dieSprache von Männern, die sich als Bürger fühlten, nicht bloß alsUnterthanen. Und wie stark mußte die Strömung sein, wenn sieselbst in diesen mittelalterlichen Ständen mit ihrer Prälatcnbankund ihrer überwiegend aristokratischen Zusammensetzung zum Durch-bruch kam!

Noch stärkeres Zeugnis legte dafür die Petition ab, welche 1845etwa hundert österreichische Schriftsteller, die zugleich als geistlicheWürdenträger, Hosräte, Professoren eine hervorragende Stellungin der Gesellschaft einnahmen, veröffentlichten, um ein billigeresCensurgesetz zu erlangen. Sie erreichten nichts, aber darum warihr Schritt doch uicht vergeblich; er bildete eiu Merkzeichen undeine Warnung für die Regierung, zugleich aber eine Änßernng, inder die vordringende Bewegung ihrer Ziele und ihrer Stärke sichbewußt wurde.

Österreich war schon im 18. Jahrhundert nicht unberührt ge-blieben vvn der geistigen Entwickelung, die vom Protestantischen Deutschland ausging; Klopstock namentlich sand Boden und Nach-ahmer. Wohl trat kein großer Dichter auf und anch kein Gelehrteroder Denker von allgemeinerer Bedeutung, aber es war Empfäng-lichkeit und Thätigkeit verbreitet, noch mehr aber die Sehnsuchtuach der Befreiung von der geistigen Bevormundung, mit der eindnrch Reichtum uud Privilegien übermächtiger Klerus das Laudauf einer niederen Kulturstufe zurückhielt. Starke Aureguugeukamen ferner namentlich den Kreisen des Adels, aus dem die Mi-nister und Räte hervorgingen, aus der französischen Aufklärung; undentscheidend wnrde, daß sich der Staat unter Maria Theresia und