Der Kirchenbau.
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Judenschaft einführten. Man hatte wohl eine Empfindung dafür, wieschön, wie erbaulich, wie süß es sei, im Glauben sich zu wiegen,man schwärmte in der Hingabe anderer, in der Schlichtheit nndHerzlichkeit fremder Empfindungen. So Neander, den der Schwnngalter frommer Schriften zur Bewuuderung uud somit zum Übertrittaus dem Judentum bewogen hatte; von dem aber Lagarde sagt, erhabe die Frömmigkeit nur als eine Art abergläubiger Furcht gekannt.Schleiermacher verteidigte Wohl die Religion gegen die Gebildetenunter ihren Verächtern. Sein eigentliches Wirken, seine größteTeilnahme galt aber den romantischen Tagesgedanken: Der Kampfgegen die Prüderie lag ihm mehr am Herzen als der gegen dieNngläubigkeit. Bei ihm überwog die Persönlichkeit seine Lehre,seine Schriften. Die Herzeusthütigkeit in Berlin war eingeschlafen,alles Blut ins Gehirn getreten. Mit diesen Eigenschaften versuchteman es mit dem Kirchenban, zunächst theoretisch, da für neueGotteshäuser ein Bedürfnis nicht gefühlt wnrde.
Schon 1787 schrieb der Rektor G. N. Fischer in der vonder Kunstakademie herausgegebenen Monatsschrift über Kirchen-ban; ihm folgte 1815 der Baumeister L. Catel. Die Ansichtenhatten sich nicht wesentlich geändert: Man suchte sehr ver-ständig die baulichen Formen im Grnnd- nnd Anfriß aus demBedürfnis zu entwickeln. Daß Fischer dabei nur an Gestaltungenim antiken Stil dachte, ist selbstverständlich, aber auch Catel sprachsich gegen die altdeutsch-katholische Bauart aus. Er wendete sichhierbei gegen Schinkels Entwurf eines gotischen Domes, wenngleichin versteckter Weise. Denn er verstand die Gotik nur aus demGrunde des Schauerlichen, ihm war sie noch vorwiegend Rninenknnst,deren Zweck sei, sanfte Melancholie zu wecken.
Der Gedanke, der ihn leitete, war nicht neu. Er wollte Altar,Kanzel und Taufstein in die Achse der Kirche rücken, wie dies das17. und 18. Jahrhundert in der protestantischen Kirche so oft ge-than, um damit den Andächtigen ein einheitliches Ziel für ihre Auf-merksamkeit zu gebeu, den Bau für seinen Zweck besonders ge-eignet auszugestalten. Er schuf einen Kuppelbau über vier ganzkurzen Krenzarmcn und eine Chorrundung an diesen. Schinkel nahm,nachdem er seine romantischen Anwandlungen überwuudeu hatte,