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I. Vorläufer des 19. Jahrhunderts.

deutschen Soldaten, die alle revacciniert waren, starben 261 Mann,von den französischen, bei denen das nicht der Fall war, dagegen23 000 Mann: solche Zahlen geben zu denken! —

Kleine Lokalendemieu kommen meist an den Grenzorten vor;besonders die österreichische Grenze ist in dieser Beziehung übelbeleumundet. Man kommt in Städten, die in der Mitte Deutsch-lands liegen, selten dazu, ein von Pockennarben zerfressenes Ge-sicht zu sehen; begegnet uns in den Grenzdistrikten ein derartigentstelltes Individuum, so kaun man mit großer Wahrscheinlichkeitdarauf wetten, daß man einen Österreicher vor sich hat. Die ver-schiedenen Endemien, die Verfasser selbst beobachtet hat, warenFolgen der Wiener Weltausstellung oder sonst von jenseits derschwarz-gelben Greuzpfühle herübergeschmuggelt. — Daß unter je1000 deutschen Ärzten nur je ein Jmpfgegner ist (nach statistischenErhebungen) ist eine Thatsache, die für das Vertrauen, welches diePraktiker der Impfung entgegenbringen, fpricht. Es ist wahr, daßmitunter durch die Anwendung schlechter Lymphe an Stelle derJmpfschnitte'Nekrosen auftreten, die tödlich enden; es ist nicht znleugnen, daß bei einzelnen Kindern im direkten Anschluß an dieVaceiuation allgemeine Eruährungsstörungeu sich einstellen (wiedie Barlowsche Krankheit), manchmal beobachtet man Jmpferysipelund fehr selten Jmpfsyphilis; aber das sind alles vereinzelte Fälle.Nicht alle unglücklichen Zufälle dürfen auf das Konto der Impfunggesetzt werdeu, manche entstehen durch Unredlichkeit der pflegendenMütter; wir lernen immer mehr, absolut einwandssreie Lymphezu beschaffen und die Schädlichkeiten aus eiu Minimum zu redu-zieren; aber weun trotz aller Vorsicht irgendwo einmal eiu Un-glück Passiert, so füllt das nicht in die Wagschale gegenüber demgroßen Segen, den die Jmpsung gebracht hat. Es wäre ein Glückfür die Meuscheu, wenn sie allen Krankheiten so rnhig entgegen-sehen könnten, wie den Pocken.