Heilsera.

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Galle der Schlangen entdeckte er ein Antidot gegen den Schlangen-biß, schrieb demselben aber keine autitoxiichen Eigenschaften zn,sondern nur stimulierende. Was den Typhus anbetrifft, bei demwegen der längeren Dauer der Krankheit die Verhältnisse günstigerliegen, so hat Stern mit dem Serum von Menschen experimen-tiert, welche vom Typhus genesen waren. Es ergab sich, daß das-selbe zwar eine immunisierende Wirkung entfaltet, daß diese abernoch besser ist, wenn man das Serum von Menschen benützt, diean Typhus gestorben sind. R. Pfeiffer stellte ein Typhus-sernm dar, welches aber ebensowenig, wie das von Chantemesseaus Typhuskulturen gewonnene lösliche Gift, in der Praxis an-gewendet worden ist. Ebenso sind die mit dem Pneumonieserumvon Klemperer, Emmerich und Fowitzky gemachten Experimentebisher für die Praxis ohne Bedeutung geblieben. Bezüglich derHunds Wut haben die Seruminjektionen, welche von Babes an-gestellt wurden, einen Vorzng vor deu Pasteurscheu Schutz-impfungen. Ohne jede Wirkung blieben das Syphilisserum,das von Tommasoli und Richet, das Gelbfieberserum, dasvon Sanarelli, das Lepraserum, das von Carrasquilla dar-gestellt wurde. Das Marmorecksche Streptokokkenserum sollgünstig wirken, die Versuche sind jedoch noch nicht abgeschlossen.Endlich ist noch daran zu erinnern, daß Weißbecker mit mensch-lichem Rekonvaleszenten-Serum operierte, wobei er fand, daß derAblauf der Krankheit ein günstiger wurde. Soviel ist sicher, daßder Serumtherapie eine große Zukuuft blüht, daß aber die beiEiner Krankheit erhaltenen Resultate nicht ohue weiteres auf eineandere Krankheit übertragen werden dürfen, uud daß es noch langerund mühsamer Arbeit bedarf, bis die Wissenschaft die zahllosennoch unbeautworteteu Fragen gelöst hat.

Wir haben nochmals auf die Bakterienforschung zurückzu-kommen und deren Resultate kurz zusammenzufassen. Die That-sache, daß einzelne Rassen und einzelne Individuen eine gewisseImmunität von vorn eherein besitzen, beweist, daß im OrganismusSchutzkräfte vorhanden sind, welche als bakterienfeindlich anzusehensind, also eine gewisse Bakterienresistenz garantieren. Der Grundwird in verschiedenen Ursachen gesucht: die einen glauben (Met-Müller, Organ. Naturw, 12