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VI. Hygieine.

liche Desinfektion großen Nutzen bringt und die Sterblichkeitszifferzu vermindern geeignet ist; die Auswahl der richtigen Methodeist uns vorbehalten und wird anch in absehbarer Zeit zu eineingünstigen Resultate führen. —

Der wachsende Verkehr zur See mußte allmählich die Auf-merksamkeit der maßgebenden Kreise darauf lenken, ob die sanitärenVerhältnisse auf den Schiffen den Anforderuugen der Hygieineentsprechen. Dabei hat sich herausgestellt, daß dies keineswegs derFall ist; namentlich die Kauffarteischiffe ließen vieles zu wünschenübrig. Da erschien 1888 eine vom kaiserlichen Gesundheitsamte be-arbeitete Anleitung zur Gesundheitspflege auf Kauffartei-schiffen, welche die Principien für eine Regelung der einschlägigenVerhältnisse aufstellte. — Das in den untersten Teilen des Schiffessich ansammelnde Wasser ist nicht nur für sich selbst eine Brut-stätte für Fäulnisbakterien, es steigt auch in den Holzwändenempor nnd verdirbt dadurch die Luft der Wohnräume. Bei deneisernen Schiffen ist dies besser, weil sie ziemlich wasserfrei gehaltenwerden können, weil die Reinigung eine leichtere ist uud weil endlichein Emporsteigen des infizierten Wassers nicht gut denkbar ist.Große Schwierigkeiten bereitet es, den einzelnen Passagieren diefür die Gesundheit nötige Grundfläche und den nötigen Luftkubuszu gewähren, sowie die Luft im Innern der Schiffe richtig zuventilieren. Man hat zu diesem Zwecke große Ventilatoren auf-gestellt und auf großen Auswanderungsschiffen befindet sich eindurch Schraubenräder getriebener Ventilationsapparat, welcherfrische Luft aufsaugt und die verdorbene durch Pulsion beseitigt.Daß man die Schiffe in regelmäßigen Zwischenräumen reinigt,daß wenn auch nur in bescheidenem Maße für die Möglichkeit vonBädern gesorgt ist und selbst verunreinigte Wäsche gesäubert werdenkann, daß man endlich zu den Zeiten der Seekrankheit die Produkteder Erkrankten rasch zu beseitigen bestrebt ist, möge nur angedeutetsein. Die Einführung des elektrischen Lichtes auf den großen Schiffenist ein wesentlicher Fortschritt, wie auch die Verweigerung feuer-gefährlicher oder gesundheitsschädlicher Ladung auf den Answande-rungsschiffen uicht mehr als billig ist. Die Desinfektionsmethodenentsprechen iu kleinerem Maßstabe den auf dem Lande üblichen. —