berg war M. H. Rathke (1793—1860). Dadurch, daß derselbebei den Embryonen der luftatmenden Wirbeltiere die Schlnnd-spalten entdeckte, konnte er die zwischen den Wirbeltieren undMischen bestehende Kluft überbrücken und nachweisen, daß dieKiemenbögen der Fische bei den Wirbeltieren wenigstens in einergewissen Entwickelungsphase vorhanden sind. Diese EntdeckungRathkes deutet darauf hin, daß auch die höher entwickelten Tieregewisse niedrigere Stadien durchlaufen müssen und kann als einBorläufer Darwinscher Theorien angesehen werden. Auch Baerund Haeckel hatten erkannt, daß höher entwickelte Tiere in ihrerEntwickelung Bildungsstufen durchmachen, auf welchen niedrigereTiere stehen geblieben sind. —
In Verbindung mit Lamarck und Geoffroy St. Hilaire hat Cuvier die funktionelle Bedeutung der einzelnen Organestudiert und damit den Satz gefunden, daß die plastischen Eigen-tümlichkeiten eines Organes besondere Eigentümlichkeiten einesanderen bedingen, also von einem auf das andere Schlüsse gezogenwerden können. Wenn z. B. ein Knochen einen Gelenkkopf hat,so steht er in Verbindung mit einem anderen Knochen, der eineGelenkpfanne besitzt, wenn ein Tier einen Darm ausweist, welchernur sür Fleischverdauuug eingerichtet ist, so muß es auch dienötigen Freßwerkzeuge dazu haben und die körperlichen Eigen-schaften, um andere Tiere zu jagen und zu töten. Damit hatteCuvier das Gesetz der Correlatiou gefunden: „Jedes orga-nische Wesen bildet ein Ganzes, einen einheitlichen, in sich ab- 'geschlossenen Aufbau, dessen Teile nicht regellos gehäuft, soudernmit innerer Notwendigkeit wechselseitig verbunden sind, so daß eineinzelnes Stück ohne Zusammenhang mit anderen weder bestehennoch einen bestimmten Wert sür die Befriedigung der Lebens-bedürfnisse haben kann. Keiner dieser Teile kann sich ändern, ohnedaß alle übrigen auch eine Änderung erführen; deshalb zeigt jedervon ihnen allein genommen alle übrigen an." Damit war denvergleichenden Anatomen der Weg gezeigt und die Zoologie kamganz in die Hände der Anatomen, deren wichtigste nnd erfolgreichsteArbeiten wir schon bei der Anatomie haben anführen können. Esist interessant zu verfolgen, wie sich die Wissenschaft der Zoologie