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Die Regulierung der Elbschiffahrt 1819 - 1821 / von Martin Kriele
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I.

DIE ELBSCHIFFAHRT VOR DEN DRESDENER VERHANDLUNGEN.

Die Elbe ist die uralte Verkelirsstrasse, welche die Nordsee mit der norddeutschen Tiefebene und dem östlichen Teile des deutschen Mittelgebirges verbindet. Ihr Strom­gebiet beträgt in Österreich 900, ausserhalb Österreichs 8426 Quadratmeileu. ') Bei Melnik, wo die Moldau ein­mündet, beginnt ihr schiffbarer Lauf, welcher bis zu der Mündung bei Cuxhaven eine Länge von 847 km hat. Für grössere Fahrzeuge, Avelche in unseren Tagen zum bei weitem grössten Teil den Elbverkehr vermitteln, beginnt indessen die Schiffbarkeit erst bei Aussig , ungefähr 71 km unterhalb Melnik . 2 )

Wie alt die Elbschiffahrt ist, ist natürlich sehr schwer genau festzustellen. Auf den einzelnen Teilen hat sie an relativer Lebhaftigkeit sehr gewechselt. In der vorkaro­lingischen Zeit soll sie bereits einen Verkehr gehabt haben, welcher im Verhältnis zu dem Gesamtverkehr gross war. 3 ) Auch in Böhmen soll schon im neunten Jahrhundert ein leb­hafter Schiffsverkehr auf der Elbe vorhanden gewesen sein. 4 ) Andererseits aber wissen wir, dass im Mittelalter der Lauf zwischen Magdeburg und Hamburg wenig benutzt wurde 5 ) und dass im Mittelalter und noch bis in das neunzehnte Jahrhundert der sächsische und böhmische Verkehr auf der Elbe soAvohl im Verhältnis zu dem gesamten Elbverkehr

Kricle, Die Regulierung der Elbschiflnhrt. 1