Nro. 2o> Mittwoch, den 2?. Jan. Anno 1812»

IlugsburgischeOrdinariPostzeitung

Von Staats, gelehrten, historisch- u. ökonomischen Neuigkeiten.

Mir allerhöchsten ?'v/ e ^ e».

Redaktenr : E. Frhr. -v. Setda. Gedruckt N.verlegt von Joseph AntouMyy, wohnhaft auf dem obern Graben in dem sogenannten Schneidhaus.

München , den 21. Jan. Se. Majestät der König hat unter den zu Präsidenten der Kammer derAbgs-- »rdneten vorgeschlagenen 6 Mitgliedern den Ministerialrath, Freyherrn von Schrenk jum ersten, und den Staatsrath und Avpellativnsgsrichts. Präsidenten vvn Senffert zum zweyten Präsidenten ernannt. Die Kammer hat heute Früh zu ihrem ersten Sekretär für die Dauer.dieser Sitzung den Abgeordneten Hacker mit 78 Stimmen, und zum zweyten den Abgeordneten Schulz mit 53 Stimme« gewählt. Ueber­morgen werde» die Wahlen zu des Ausschüssen beginnen. In der Kammer der Reichsräthe sind die meisten Stimmen unter den drey zur Stelle des zweyten Präsidenten vorgeschlagenen Mitgliedern derselben, anfdeu Fürsten von Oettingen - Wallsrstein gefallen, »nd zu Sekretäre» die Grafen von Leyden und von Giech ge­wählt worden.

Augsburg , den 22. Jan.

Nachdem durch eine königl. allerhöchste Entschließung vom 10. dieß das Er­gebniß' der wiederholten Ersatzwahl für die hiesigen Magisiratsstellen genehmigt worden, so hatte heute Vormittags um 10 Uhr in dem großen Saale des Rath­auses die feyerlcchs Einweisung und Verpflichtung des als erster» Bürgermeisters bestätigten, bisherigen königl-Regicrungsassessors, Herrn Barth, und der übrigen neuerwählten Magistratspersoncn, so wie die Eidesleistung der neuerwählten Ge- mei!Ä?eb«vollmächtigtcn Statt. Der königl. Her-r Wahlkommissär sowohl, als der angehende erste Herr Bürgermeister hielten bey dieser Handlung, deren Festlich­keit Augsburgs Bewohner durch eine sehr zahlreiche Gegenwart erhöheten, ange­messene Reden. So möge denn unserer Stadt Wohlfahrt durch den stets wachen Blick der magistratischen Sorgfalt, und durch eine umsichtige und einträchtige Ver­waltung je mehr und mehr empor blühen! Der abgehende erste Bürgermeister von Caspar, welcher die Stelle eines solchen nur für die ersten 3 Jahre übernahm, so wie die mit ihm zugleich ausrretenden Magistratsräthe, Dr. Geist, Deuringer, Frommel, Hederer und Wagner nehmen den Dank und die Achtung aller derjeni­gen mit sich, welche unbefangen das Schwierige ihrer Stellung beurtheilten, und den regen Sinn für das allgemeine und der Stadt Beste, die Einsicht, Rechtlich­keit und nnermüdete Thätigkeit dieser Männer zu kennen Gelegenheit hatten.

Wien , den 15. Jan.

Gestern wurde hier die Generalversammlung der Staatsbank gehalten, wobey auch der Bankier Moriz v. Bethmann aus Frankfurt ' a. M. zugegen war. Der Dividend des zweyten Semesters 1821 warf sich für jede Aktie auf 11 fl. kurrent, oder 13 st. 12 kr. rhl. aus, so da? jede Aktie, mit Inbegriff des Dividenden des «.rsten Semesters zu 3 fl. kurrent und des Interesse zu 30 st. kurrent, im verflosse­nen Jahre 4yfl. kurrent ertrug. JmganzenJahreHerdiente diese Bank 3,061,000 fl. kurrent, woran nach Abzug der Unkosten und der Zurückläge in den Neservefoud 2,055,000 fl. kmrent zur Vertheilung kamen. Voriges Jahr stand eine solche Aktie in 530 fl. kurrent, und n»N sieht pe über 63vfl. Ein Beweis, wie vortheilhaft eine