Die Auflösung des Reichs.

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damals ausbrechenden Revolutionskriegen und den gleichzeitigenKonflikten zwischen Österreich nnd Preußen über die polnische Beuteverbunden waren, brach das Reich zusammen, und seiue Teilstaaten,die deutschen Reichsstände, wurden der Masse nach beseitigt, dieübrigbleibenden aber in ihrem Bestände und in ihrer Verfassuugvöllig verändert. Damit sanken zugleich die wichtigsten Stützendahin, auf denen bisher die gesellschaftlichen Gegensätze, vor allemdie Privilegien des Adels und des Klerus ruhten, und gleichzeitigerhoben sich Männer aus bürgerlichen Kreisen zn großer Bedeutungund bestätigten immer nachdrücklicher die Anschauung, daß derMann nicht nach Namen und Titel, sondern nach seinem Wissennnd Können, nach seiner Kraft und seiner Leistung zu schätzen sei.

Die Auflösung des Reiches vollzog sich stufenweise. ImBafeler Frieden (S. April 1795) bereitete Preußen die Abtretungdes linken Rheinufers an Frankreich und die damit verbundenenVeränderungen vor. Andere Glieder des Reiches, wie Württemberg ,folgten mit ähnlichen Verträgen, und der Friede, den Österreich mitFrankreich zu Leoben und Campoformio (17. Oktober 1797) ab-schloß, entschied, daß das linke Rheinufer an Frankreich fallen unddaß die größeren Staaten, die hier Besitzungen verloren, durchAnnexion kleinerer Reichsstände rechts vom Rhein entschädigt werdensollten. Man sprach das noch nicht offen aus, aber alle Weltwußte, daß es im Werke sei. Die Verhandlungen über die Aus-führung stürzten die Fürsten und Herren, die keine Schranke ihrerGewalt hatten anerkennen wollen und sich als die Träger einesgöttlichen Rechts gespreizt hatten, in ein Meer von Schmach;vor aller Angen wnrde kund, wie es mit diesen Herrlichkeiten undAllergnädigsten bestellt sei. Die Verhandlungen, die in Nastattüber diese Umgestaltung des Reiches seit Dezember 1797 geführtwaren, wurden durch den erneuten Ausbruch des Krieges zwischenÖsterreich und Frankreich (März 1799) und die Ermordung derfranzösischen Gesandten dnrch österreichische Husaren (28. April1799) unterbrochen, dann nach den Siegen der Franzosen inItalien bei Marengo nnd in Bayern bei Hohenlinden (1800) aufGrund des Lüneviller Friedens vom 9. Februar 1801, der dasganze linke Rheinufer an Frankreich überließ, wieder aufgenommen.