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I. Vorläufer deS 19. Jahrhunderts.

auf ihn münden sie, die Tausende von Quellen und Wasseradern,welche, zu gewaltigem Strome angewachsen, das stolze Schiff modernerWissenschaft tragen.

Albrecht von Haller wurde am 16. Oktober 1708 in Bern geboren nnd starb in seiner Vaterstadt am 12. Dezember 1777.Er wird als einer der fleißigsten Männer seiner Zeit gerühmtnnd hatte eine umfassende Bildung, sowie ein stupendes Gedächtnis.Es ist bezeichnend für ihn, daß während seiner Göttinger Pro-fesforenzeit seine Kollegen, auch die anderer Fakultäten, ihm keineBesuche zu machen wagten, wenn sie sich nicht auf den Gegenstandder Unterhaltung vorbereitet hatten. — Schon als Kind umgaber sich, wahrscheinlich weil er wegen Kränklichkeit an freier Be-wegung gehindert war, am liebsten mit Büchern. Aus strengertheologischer Erziehung kam er in das Haus eines Arztes und ge-wann dort die Neigung zum Studium der Medizin, das er schonmit 15 Jahren an der Universität Tübingen begann. Aber die Ver-hältnisse dortselbst waren ihm wohl zn enge, denn nach 1^ Jahrenging er nach Leyden, wo er bald Boerhaave's Lieblingsschülerwurde. Nach einem kurzen Ausenthalte in Paris begann er mit

20 Jahren seine Lehrthätigkeit als Anatom in Basel , aus welcherZeit seine ersten botanischen Untersuchungen stammen. Mit

21 Jahren kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wiederum mehrals Botaniker denn als Arzt, nnd erstere Beschäftigung brachteihm die Verusung nach Gvttingen, wo er neben seinem Lieblings-fache Anatomie und Chirurgie dotierte. Die glänzende Stellungverließ er 1753, um in die Heimat zurückzukehren, in welcher erbis zn seinem Tode mit wichtigen Staatsgeschäften betraut wurde.Er war zeitlebens, trotz blendender äußerer und innerer Eigen-schaften, ein kränkelnder Mann, gegen Ende seines Lebens auchvielfach enttäuscht. Zahllose Schriften hat er der Nachwelt hinter-lassen, von denen uns die physiologischen und botanischen ammeisten interessieren. Was er als Dichter war, erzählt die Litte-raturgeschichte.

Seiu bedeutendstes botanisches Werk schildert die Flora derSchweiz , ein Buch, welches seinen Ruhm rasch verbreitete. — Daßer seinen Nebenbnhler Linne nicht erreichen konnte, war ihm ein