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I. Vorläufer des 19. Jahrhunderts.

Culleu Front und entfesselte damit einen Kampf, der noch langewährte, nachdem er an den Folgen einer allzugroßen Opiumdosisgestorben war. Es ist weniger abstraktes Wissen, das aus seinerwissenschaftlichen Hinterlassenschaft hervorleuchtet, als genialesDenken, weniger Logik als scharfe Auffassungsgabe und rücksichts-lose Schlußfolgerung.

Auf seine Theorie kam er durch eine Beobachtung am eigeuenLeibe. Als Gichtiker hatte er rein zufällig gesunden, daß ein An-fall, während dessen er, statt Entziehungskuren und schwächendeMittel zu gebrauchen, ohne Rücksicht fortlebte, leichter verlief, alsdie nach der üblichen Schablone behandelten. Er nahm nun an,daß der durch Überernährung gesetzte Reiz auf die Krankheit resp,auf die Erregbarkeit des Organismus günstig einwirkte. — SeineLehre besteht in solgeuden Schlüssen: das organische Leben bestehtnur in einem Körper, auf dessen angeborene Erregbarkeit ständigReize einwirken. Läßt die Erregbarkeit nach oder fallen die Reizeweg, dann hört das Leben, das mithin dauernd ein künstlicher Zu-stand ist, auf. Summieren sich die Reize oder wirken sie in zuschroffer Weise ein, so erschöpst sich die Erregbarkeit; werden dieReize schwächer und seltener, so erholt sich die Erregbarkeit wieder,und das Leben nähert sich dem Normalzustande. — Krankheitentreten auf, weun die Erregbarkeit zu sehr vermindert oder zu sehrerhöht ist; weitere Steigerungen nach beiden Seiten bedingen denTod. Mithin sind die einzelnen Krankheiten nicht spezifisch, sondernnnr graduell verschieden. — Zu starke Erregbarkeit nennt BrownSthenie, zu schwache Asthenie. Er keimt eine direkte Asthenie,wenn die zum normalen Ablauf der Lebensfunktioneu nötigenReize fehlen, und eine indirekte, wenn durch vorausgegangeneübermäßige Inanspruchnahme die gegebenen Reize nicht mehr ge-nügen.

Auf diese Grundsätze baute Brown seine Therapie auf; dieFrage, ob fthenischer oder asthenischer Zustand vorhanden ist, ent-schied er nach dem Pnls, der Temperatur und Erscheinungen all-gemeiner Natur. Die meisten Krankheiten sind asthenischer Natnr.Zn den erregenden, also die Asthenie hebenden Mitteln zählt er: Wein,Äther, Fleischkost, Bewegung, Opium; unter den asthenisierenden