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I. Vorläufer des 19. Jahrhunderts.

ihm an verschiedenen Orten Denkmäler gesetzt wurden, was dochselten dem Arzte beschieden sein dürfte. Aber alles ist erklärlich,wenn man sich in die Zeit versetzt, die im Ansang dieses Kapitelsgeschildert wurde. Eine Generation, die durch Aderlässe „ocmpsur coux" geschwächt, an die drastischesten Mittel gewöhnt war,mußte ausatmen, als ein Wunderthäter aufstand, der all An grau-samen Heilmethoden plötzlich ein Ende bereitete nnd lehrte, daßviele Krankheiten — auch ohne Behandlung — nur durch geeigneteDiät heilen. — Hatte so Ha h nein an n ein historisches Verdienstnach rückwärts, wenn der Ausdruck gestattet ist, so hatte er auchein solches nach vorwärts, denn der Nihilismus späterer Zeiten,namentlich der Wiener Schule ist eiue Folge der Homöopathie.

Die Schwächen der Homöopathie haben sich auch durch diesubtilsten Erklärungsversuche des Meisters und seiner Schüler nichtzudecken lasse». Einige derselben sind schon oben angedeutet; wasmau sich unter einer decillionsten Verdiinnung vorzustellen hat,schildert Haeser in anschaulicher Weise durch eine Rechnung, nachder dem Normalmeuscheu gauz schwiudlich zu Mute wird. — Einanderer, anfänglich übersehbarer, bei genauer Betrachtung aber klarerFehler liegt in der Behauptung Hahuemanns, man müsse dieWirkung der Heilmittel am gesunden Menschen studiereu. Hättenun ein solches Mittel eine bestimmte, oder zwei oder sogar süusbestimmte Wirkungen (Temperatursteigerung, Pulsbeschlenuigung,Erbrechen, Durchsall, Schwindel n. s. w.), so wäre man mit derPrüsung der umtsria mscliea bald am Ende und hätte thatsächlichein sicheres Arsenal von bewährten Mitteln. Dem ist aber nichtso! Die geringste Anzahl der von Hahnemann »ach Einverleibungeines Medikamentes beobachteten Symptome beträgt 300, diegrößte 1240. Wem wird es je gelingen, in einem solchen Wuslsich zurechtzufinden und wer kann es überhaupt ausdeuten, daßder menschliche Körper 1240 vou eiuander nnterscheidbare Symptomedarbieten kann? Zu allein kommt, daß die Versuche, die vonvvrurteilslvsen Ärzten genau nach Hahnemann's Vvrschristen an-gestellt wurden, alle die Ersvlge vermissen ließen, von denen Hahne-mann schwärmte. Und doch hat er sich mit seiner Lehre dieWelt erobert uud eiue Schule gebildet, die heute uoch besteht.