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Geschichte der organischen Naturwissenschaften im neunzehnten Jahrhundert : Medizin und deren Hilfswissenschaften, Zoologie und Botanik / von Franz Carl Müller
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I. Vorläufer des 19. Jahrhunderts.

bei dein Weggang aus seiner Stellung erklärte, daß er gar keinAnhänger Hahnemanns sei und die Leitung des Stiftes nur über-nommen habe, um Hahnemanns Lehren avsaräum zu sichren.In Süddentschland gab Grieselich eine ZeitungHygiea" her-aus, in der er Hahnemann als einen Schwätzer und Narren be-zeichnete; der Meister hatte ans die Angriffe auch derbe Worteund sprach von seiner Gegnerschaft als von einerschädlichen undleichtsinnigen Brüt"; er wurde aus einein Wissenschaftler einTagespolitiker.

Unter den Frennden Hahnemanns finden wir anßer denschon genannten: F.S. Schrön, der eine vermittelnde Stellung ein-nahm, Ludwig Reinhold von Stegemann in Dorpat , dessen erstepraktische Thätigkeit gerade in die Zeit der Blüte der Homöopathiefiel, den Ungarn Attomyr, den Nordamerikaner C. Hering nndden Schweizer Prosessor Ran, der gegen die mysteriösen Poten-zierungen eiserte. Gntmann führte die Homöopathie in die Zahn-heilkunde, I. A. Schubert in die Chirurgie ein; der TierarztLux setzte an die Stelle der Formel: similig, similikus den Lehr-satz: .Äscinalia aeciualibus« und machte aus der HomöopathieeineJsopathie". Er heilte die Krätze mit Krützstvsf, dieBlattern mit Variolin. Anch dabei blieb man nicht stehen; manersand für Lungenkrankheiten das Pulmonin, für Leberkrauk-heiten das Hepatin. Wer denkt dabei nicht an das Cerebrin,Ovarin, den Testikelsaft unserer Tage?

Kein Wuuder, daß einer solchen Lehre Gegner erstanden:C. W. Fickel, I. C. A. Heinroth, der Anatom Bock, Stieglitz ,Gmelin, I. Ch. C. Jörg und viele andere. B. Hirschel ist derMeinung, daß, wenn im Laufe der Zeit der Ballast aus derhomöopathischen Natsria wkäiog. verschwunden ist, wenn die ein-zelnen Arzneimittel besser gewürdigt und geordnet werden undnamentlich die Diagnose sicherer wird, daß dann die modernenNachfolger Hahnemanns der Wissenschaft einen Dienst leistenwerden, denn sie verfolgen eine physiologische Begründung derTherapie. Thatsächlich hat in dieser Hinsicht Hahnemann dnrchseine Anregungen großen Nutzen gebracht; seine alkzueisrigen An-hänger, die in vsrka, ing.Aisk,ri schwören, können heute so wenig