II. Anatomie und Entwickelungsgeschichte.

tomie für die Praxis erkannte. Seine 1801 erschienene „allge-meine Anatomie, angewandt auf die Physiologie" und seine„beschreibende Anatomie", welch letztere durch seinen frühenTod nicht vollendet wurde, hat seinen Namen unsterblich gemacht.Es ist zu bedauern, daß Bichat sich des Mikroskopes selten be-diente, was man seinen Forschungen teilweise anmerkt.

In Deutschland gehören zu den ersten Anatomen die beidenMeckel: schon der Vater Joh. Friedr. Meckel (1714—1774) wardurch seine anatomischen Studien, namentlich durch die Entdeckungdes 6->,r>AlioQ spusuv-palatinuiri, das später nach ihm den NamenGanglion Meckelii führte, berühmt geworden und zeichnete sich durchseine Forschungen ans dem Gebiete der Nervenanatomie ans. DessenSohn Philipp Friedrich Th. Meckel (1756—1803) erregte durch seine„Arbeiten über den ^.^u^öckuetuL vsstilzuli und eoelllsae"Aufsehen. Der berühmteste der Meckel war dessen Sohn Joh.Friedrich Meckel (1781—1833). Er vergrößerte die schon vonseinem Großvater begonnene vergleichend-anatomische Sammlungin Halle so sehr, daß sie eine der reichsten in Deutschland wnrde.Er ist der Gründer der deutschen Zoo tomie und wird daher nichtmit Unrecht der „deutsche Cuvier " genannt. Das 1815 ein-gegangene „Archiv" von Reil nnd Autenrieth setzte er als„deutsches Archiv für Physiologie" nnd als „Archiv fürAnatomie und Physiologie" fort. Alle seine Aufsätze sammelteer in seinem „System der vergleichenden Anatomie" (1830),das leider unvollendet blieb. In diesem, seinem Lebenswerke, stellteer die Behauptung auf, „daß das höhere Tier in seiner Entwicke-lung im Wesentlichen die unter ihm stehenden Stufen durchläuft,wodurch also die periodischen und Klassenverschiedenheiten auf ein-ander zurückgeführt werden, daß ferner die sexuellen Verschieden-heiten ihrer Entstehung nach gleichfalls auf die periodischen zurück-geleitet werden können." Zu seiner Zeit war Halle der Mittelpunktaller vergleichenden Anatomen von Deutschland . — Sein BruderAugust Albrecht , der schon mit 39 Jahren starb, hinterließ einenSohn Heinrich Meckel von Hemsbach (1821—1856), welchernoch viel früher der in seiner Familie erblichen Tuberkulose erlag.Wie sein Onkel zu Jean Paul Friedrich Richter in Beziehungen