Entwickelungsgeschichte,
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des Nasenrachenraumes" ausgezeichnet und stellte sehr wertvolleUntersuchungen über das Hörvermögen der Neugeborenen an. EmilSelenka (geb. 1842) wurde 1868 Professor der Zoologie iuLeydeu und kam schon 1874 in der gleichen Stellung nach Erlangen ,welche Stelle er vor wenigen Jahren niederlegte, um sich ins Privat-leben zurückzuziehen. (1892.) Eine Reihe entwickelungsgeschichtlicherArbeiten trägt seinen Namen, wir werden auf den erfolgreichenForscher in der Geschichte der Zoologie zurückkommen müssen. DasGleiche ist der Fall bei dem Zoologen Richard Hertwig (geb. 1850)in Bonn, dessen Bruder Oskar Hertwig (geb. 1849) Ordinariussür Anatomie und Embryologie in Berlin ist. Er giebt zusammenmit Waldeyer das „Archiv für mikroskopische Anatomieund Embryologie" heraus und verfaßte ein „Lehrbuch derEmbryologie des Menschen nnd der Wirbeltiere", welcheseine Anzahl von Auslagen erlebt hat. Eine Reihe seiner Arbeitenauf zoologischem Gebiete hat er mit seinem Bruder zusammenvollendet („Über das Nervensystem nnd die Sinnesorganeder Medusen"). Von ihm allein ist: „Das mittlere Keimblattder Wirbeltiere" und die „Grundzüge einer Entwickelungs-theorie der Organismen". Oskar Hertwig hat sich wesentlichdurch die Ausklärung der Befruchtungs - nnd Reifungserscheinungenausgezeichnet. Er unterschied in klarer Weise zwischen Keimbläschen,Eikern und Furchungskern und stellte sest, daß zuerst das Keim-bläschen verschwindet und dann der Eikern sich bildet, wenn Be-fruchtung eingetreten ist. Er ist auch der Erste, der den Sperma -kern sah nnd darauf aufmerksam machte, daß sich derselbe mit demEikern verbunden haben muß, bis die Bildung des Furchungs-kernes erfolgen kann. Ihm kommt ferner die Beobachtung zu, daßdie Befruchtung durch einen einzigen Samenfaden erfolgt, worüberer mit seinem Bruder eine Reihe von Experimenten angestellt hat,die auch auf die Bastardentwickelung ein Helles Licht werfen.
Unter den Ausländern steht voran Francis Maitland Balsour(1851—1882), welcher wegen seiner kurzen Lebensdauer der eng-lische Bichat genannt wird. Er hinterließ ein Lehrbuch: „?1i«Zslsmönts ok Linbi-^oloA)'", das von Kleinberg ins Deutscheübersetzt wurde. Die Frucht seiner Studien in Neapel war ein