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III. Pathologische Analomie,

leilung war eine einfache: Bildungen aus Blutbestaudteilen hervor-gegangen, Bildungen aus Sekretstoffen, profilierendes Gewebe undKombinationsgeschwülste; die beiden letzteren sind die wirklichenbösartigen Neubildungen, wahrend die ersteren nur aus rein syste-matischen Gründen mitaufgezählt wurden. Daß auch diese Ein-teilung nicht Stand halten konnte, daran waren die Forschungenvon Koch schuld, welcher eine Reihe von geschwulstartigeu Formeuabspalten konnte, die nicht in das Virchowsche Schema hinein-paßten. Die Tendenz Virchows, aus der Entwickelung der Neu-bildung selbst die Merkmale für die Diagnose zu finden, ist jedochnicht geändert worden nnd hat allen durch die späteren Forschungennötig gewordenen Änderungen Stand gehalten. Es sind auch hier,wie bei der Entzündungstehre, zwei wichtige Fragen, welche nament-lich der Arzt dem Pathologen stellt: Wie entsteht die Geschwulst?Ist sie gutartig oder bösartig? Könnte vom reinen Praktikerschließlich auch die erste Frage als für ihn überflüssig übersehenwerden, so ist die zweite Frage ohne Zweifel von allergrößterWichtigkeit, denn von ihr hängt es ab, ob das Messer zu Rategezogeu werden soll oder nicht, uud wann ersteres zu geschehen hat.

Namentlich auf dem Gebiete der Krebsforschuug sind Fort-schritte sundamenteller Natur zu verzeichnen durch die Arbeitenvon Thiersch (Der Epithelkrebs, namentlich der Haut,1865) und Waldeyer (Die Entwickelung der Carcinome,1867). Während Virchow die Krebse ans Bindegewebselementenentstehendes;, begründeten diese beiden Forscher in Verbindung mitF. Voll und C. Friedlünder die epitheliale Abstammung derKrebszellen. So ganz einfach war übrigens die Sache nicht, daßman behaupten konnte, der Krebs sei ein Epithelprodukt, das Sarkomein Bindegewebsprodukt, wie sich Manche irrtümlich vorstellten. —Die) Einteilung von Klebs fußte auf der Zugehörigkeit ihres Ge-webes zu den Abkömmlingen eines bestimmten Keimblattes undhing iufolgedesseu von der Anerkennung des von His aufgestellte»Archiblast^lund Parablast ab. Cohnheim endlich machte einenVersuch, alle Neubilduugeu auf Anomalien der embryonalen Anlagezurückzuführen. Virchow hatte ja selbst betont, daß abgesprengteembryonale Gewebsteile in der späteren Entwickelung des Lebens