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VI. Hygieine,
dorff, L. Pfeiffer, E. Neichhardt, Friedberg, H. Cohn,Varrentrapp, Hüser. — Karl Maria Finkelnburg (1832—1896) war ursprünglich Psychiater und wandte sich später mitsolchem Erfolge der Hygieine zu, daß er von 1876—1880 Mitglieddes kaiserlichen Gesundheitsamtes wurde. Er bearbeitete den Gesetzes-entwurf über den Verkehr mit Nahrungsmitteln und machtesich durch eine historische Schilderung der englischen Gesundheits-pflege verdient. Er gründete mit Lent (geb. 1831) das „ Central-blatt für öffentliche Gesundheitspflege" und lehrte inBonn. Eduard Lent gab das „Korrespondenzblatt desNiederrheinischen Vereines für öffentliche Gesundheits-pflege" heraus, von dem zehn Bände erschienen (1871—1881).— Julius Uffelmann (1837—1894) trat zuerst mit seiner 1878gekrönten Preisschrift „Darstellung des auf dem Gebiete deröffentlichen Gesundheitspflege bis jetzt Geleisteten" andie Öffentlichkeit und verfaßte später ein „Handbuch der pri-vaten und öffentlichen Hygieine des Kindes" (1881), sowieein „Handbuch der Hygieine" (1889). Er hatte den Lehrstnhlin Rostock inne, der nach seinem Tode von Pfeiffer besetzt-wurde, war ein unermüdlicher Mitarbeiter der „Deutsche»Vierteljahresschrist sür öffentliche Gesundheitspflege"und studierte die Hygieine im alten Rom und im modernen Italien .In Fragen der Ernährungslehre galt er als Autorität.
Rudolf Emmerich (geb. 1852) ist ein Schüler Pettenkofers und machte als solcher das berühmte Experiment, Cholerabazillenin großer Menge zu verschlucken, mit. Seine Preisarbeit: „Überdie chemischen Veränderungen des Jsarwassers währendseines Laufes durch München " machte ihn rasch bekannt, sodaß er sich in der Folge viel mit Wasser Untersuchungen be-schäftigte. („Über den Einfluß verunreinigten Wassers aufdie Gesundheit"). Er studierte die Cholera an Ort und Stelle(Neapel, Palermo) und wurde nach der Türkei gerufen, um diedortigen sanitären Verhältnisse zu begutachten. Emmerich konntedie Gefährlichkeit des Bauschuttes in den Zwischenbödennachweisen und kam im Laufe seiner Untersuchungen zu der Über-zeugung, daß die Cholera-Erscheinungen durch eine Vergiftung mit