Wasseranalyse.

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Die Bestimmung ist eine sehr umständliche und zeitraubende undkann nur in einem gut eingerichteten Laboratorium durchgeführtwerden. Man kennt eine gasvolumetrische Methode, welche nament-lich von Tiemann und Preuße ausgebildet wurde, uud einevolumetrische von Schtttzenberger. Beide Verfahren geben nahezudie gleichen Resultate. Absolut sichere Schlüsse lassen alle die ge-nannten Untersnchungsmethoden nicht zu, nnr ein negativer Nnsfallder chemischen Analyse spricht für die Güte des Wassers. Da mauaber das Bestreben hat, auf chemischem Wege sich ein rasches Urteilüber die Verwendbarkeit eines Trinkwassers zu bilden, so hat mannach dem Vorschlage von Bohr die abgekürzte Trinkwasser-analyse eingeführt, welche darauf beruht, daß man Färbungenoder Niederschläge erzeugt, welche durch dasselbe Neagensmittel imWasser uud in Kontrolllösungen hervorgerufen werden könnenund damit ein Vergleichnngsobjekt bilden. Man kann auf dieseWeise auf Ammoniak, salpetrige Säure, Salpetersäure, Chlorsalze,Schwefelsäure uud Kalk untersuchen, aber auch hier fehlt die Genauig-keit, so daß zum Mindesten eine große Übung in solchen Unter-suchungen nötig ist, um ein annähernd richtiges Urteil zu ermöglichen.

Die Mikroskopie des Wassers ist geeignet, sehr interessanteBefände zu liefern. Sie zeigt uns anorganische Krystalle der ver-schiedenen Salze oder zufällige Verunreinigungen des Wassers durchZufluß von Abwasser oder hineingefallene Gegenstände. Man hatin diesen Fällen Veranlassung, eine genaue Untersuchung desBrunnens vorzunehmen. Endlich finden sich Infusorien undWasserpilze, die teilweise von organischen Resten leben oder nurin Wasser vorkommen, das arm ist au organischen Snbstanzen.Um die verschiedenen Formen zu unterscheiden, bedient man sich derEyferthschen „Naturgeschichte der mikroskopischen Süß-wasserbewohner". Von Bedeutung ist noch die von Cohnzuerst beschriebene Lrsnotllrix xol^sxora, welche in nicht ver-unreinigtem Wasser wachsen, aber durch ihre abgestorbenen Teileim Laufe der Zeit das Wasser ungenießbar machen kann. Vonweit größerem Werte ist der Nachweis pathogener Pilze, welcherdurch die Anlegung von Kulturen möglich ist. Auf diese Weisegelingt es, einen Überblick zu gewinnen, welche Arten von Pilzen