Hydrotherapie des Typhus.

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so viel ist sicher, daß seit der Kaltwasserbehandlung, oder sagenwir besser seit der Bäderbehandlung die Sterblichkeitsziffern ganzbedeutend herunter gegangen sind. Während früher ca. 30"/<> undin manchen Epidemien noch mehr dem Typhus erlegen sind, habenwir jetzt in manchen Spitälern eine Mortalität von 3"/g und nochweniger. Dazu kommt noch, daß der Ablauf des Typhus einlange nicht mehr so bösartiger ist, wie früher und vor allem auchdie schlimmen Komplikationen und Nachkrankheiten zum großenTeile verhütet werden können. —

Die Behandlung des Typhus mit kaltem Wasser uud die vor-züglicheu Erfolge dieser nenen Methode waren Veranlassung, daßman auch bei anderen Krankheiten, die mit hohem Fieber einher-gehen, so bei der Lungeueutzüuduug, dem Scharlach, den Maseru und anderen sich nun nicht mehr vor dem Wasser fürchtete uuddamit die Mortalitätsziffern erniedrigen konnte. Man gebrauchteentweder die kalten Bäder oder die Waschungen mit mehr oderweniger kühlem Wasser und endlich die Einpacknngen, die heut-zutage jede sorgsame Hausfrau verwendet, bevor der Arzt geholtwird; namentlich bei den Halserkrankungen spielt der „Prießnitz"eine große Rolle. —

Um die Einführung der Hydrotherapie bei deu Frauen-krankheiten machte sich Scanzoni verdient, der den Wert der-selben bei hysterischen Frauenleideu erkannte, ferner Deipser, derdie heißen Uternsdouchen empfiehlt uud Dumreicher, welcher so-gar nach Krebsoperationen im Gebiete der weiblichen Sexnalsphäregünstige Erfolge sah. Ein Vorschlag Piuglers, sofort xost partumkalte Sitzbäder zu verweudeu, hatte nur eine ephemere Be-deutung. —

Was die Behandlung der Hautkrankheiten angeht, so führteHebra die prolongierten warmen Bäder beim Pemphigus in diePraxis eiu und hatte bei dieser sonst für unheilbar gehaltenenKrankheit einen glänzenden Heilerfolg, nachdem er einmal 100Tage lang und bei einem Recidiv 109 Tage lang diese Bäder beiTag und bei Nacht hatte nehmen lassen. Bei schweren Ver-brennungen, die einen größeren Teil des Körpers in Mitleidenschaftgezogen haben, haben wir gleichfalls im permanenten, warmen Bad