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XI. Zoologie.
sogar das erste theologische Examen bestand, aber das rechte wares nicht. Es war eine Zeit überschäumenden Jugendmutes, in derDarwin Wohl hätte zu Grnnde gehen können, wenn nicht zur gutenZeit das Schicksal ihn auf die rechte Bahu geführt hätte. SeinLehrer Heuslow, der ein streng kirchlich gesinnter Pfarrer, da-neben aber auch ein eifriger Naturforscher war, uahm ihn mit auffeine Exkursionen und führte ihn so spielend in das Studium derNaturwissenschaften ein und als das Examen bestanden war, rieter selbst, Darwin möge sich dem Studium der Natur widmenund veranlaßte es, daß ihn der Professor der Geologie in Cam-bridge Sedgwick auf eine Studienreise durch das westliche England mitnahm. Als Darwin von dieser Reise zurückkam, faud er einenBrief, in welchem ihm angeboten wurde, mit dem berühmten KapitänFitz Roy eine Reise nm die Welt zu macheu. Die Aufforderungkam von seinem Lehrer Henslow , der selbst abgelehnt hatte;Darwin schlug ein nnd verließ am 27. Dezember 1831 feinHeimatland, das er 4^/„ Jahre nicht mehr sehen sollte. Die Reisewurde so eingerichtet, daß der Forscher vielfach Gelegenheit hatte,auf dem Lande Expeditionen zu unternehmen, ja wochenlang ganzseinem Forschertrieb zu leben, bis er wieder auf feiu Schiff, daser als seine Heimat betrachtete, zurückkehrte. Es war eiue au Ein-drückeu reiche Reise, die Darwin unter Fitz Roy mitmachte, undals er am 2. Oktober 1836 deu Boden von Altengland betrat, hatteer eine Fülle von Erfahrungen gesammelt, wie kaum eiu anderervor ihm in so jungen Jahren nnd hatte in den nach Hanse ge-schickten Kisten eiue wertvolle Sammlung von Naturalien, die derBearbeitung harrte.
Darwiu trat mit den ersten Naturforschern seiner Zeit inVerbindung, nachdem er seinen Aufenthalt uach London ver-legt hatte, wo er feiu erstes Buch: „Reise eiues Natur-sorschers um die Welt" erscheinen ließ, dem in den nächstenJahren (von 1839 — 1843) die Veröffentlichung der zoolo-gischen Ausbeute und bis 1846 drei Bände Geologie folgten.Kurz nach seiner Verheiratung im Jahre 1839 wurde Darwiuvon einem tückischen Leiden, einer chronischen Mageuschwäche be-fallen, die er sein Leben lang nicht mehr verlor nnd ihn zwang,