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XI. Zoologie.

Es gehört auch zur Geschichte der Zoologie, oder noch besser zurKulturgeschichte, darauf hinzuweisen, wie der Darwinismus alsAusgeburt eines vom Teufel verblendeten Gehirnes verurteilt wurdennd wie man die Krone der Schöpfung, den Menschen, gegen dieBeleidigung, daß er tierische Eigenschaften habe, in Schutz zuuehmen für nötig hielt, den Menschen, dessen Geschichte vom Anbe-ginn bis heute mit Blut geschrieben ist, vom Brudermorde imParadiese, bis zu 'deu Kriegen der Neuzeit, in denen in einerStunde Tausende uud aber Tausende verbluten.

Aber es gab auch Widerspruch im wissenschaftlichen Lager undGegner, die mit Waffen kämpften, welche im Geisteskampfe üblichsind. So wollte K. E. v. Baer nicht als Vorläufer von Darwin augeseheu werden und auch Agassiz wollte die Folgerungen ausseineu frühereu eigenen Untersuchungen nicht ziehen. Es waren aberdie Einwände weniger auf einen principiellen Widerspruch zllrück-zusühreu, als darauf, daß die genannten Forscher, die in anderenZeiten groß geworden waren, sich mit der Neuzeit und ihre»Entdeckungen nicht mehr vertraut machen konnten. Von andererBedeutuug sind die Einwände, welche die neueste Zeit gebrachthat. Der Erlanger Zoologe A. Fleischmann hat in seiner Arbeit:„Die Entwickelung der Zoologie im 19. Jahrhundert gegenDarwin entschiedene Stellung genommen und äußert dies mit denWorten: „Der durch scheinbare Beweisgründe gestützte VersuchDarwins , die Umgestaltung der systematischen Stufen durchnatürliche Zuchtwahl begreiflich zu machen, wurde begeistert auf-genommen. Da aber die Zoologie nnr eine beschreibende Rollespielt uud den Beweis für die kühne theoretische Verallgemeinerungdurch direkte Beobachtung des Umbildungsprozesses allein liefernkönnte, so treten rasch die Schwierigkeiten zwingender Begründungzu Tage. Niemand war bis heute im stände, den Vorgang fort-schreitender Abänderung einer Gruppe von Arten zu einer höherorganisierten Gruppe ueuer Arten uns vor Augen zu führen. Istaber der verschlagene menschliche Sinn einmal sür eine schöne Ideebegeistert, so sucht er Trugbilder von Beweisen, wo er sie geradefinden kaun." Auch Driesch hat in seiner Arbeit: „Die Biologieals selbständige Grundwissenschaft" (1893) der Selektions-