Liberale Forderungen.
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freilich hier in diesen Zwergstaaten das Beste nicht gelernt, wasman doch sozusagen mit Händen hätte greifen müssen, daß zumWesen jedes Staates uud zur Durchsetzung und Durchführungjeder politischeu Aktion vor allem — die Macht gehöre. Und dochhätte das schon Paul Pfizer verstanden und gesagt: „Zum Voll-bringen eines großen und gnten Werkes gehört nicht allein derWille, sonderu auch die Macht. Und wo ist denn außer Preußen die Macht, Deutschland wieder zu beleben?" Die Professoren aberverließen sich allzusehr auf den guten Willen nnd verwechselten dieMacht der Ideen, an die sie glaubten, und die Macht des Worts,das sie handhabten, mit der thatsächlichen Macht, die doch alleinim stände ist Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen und die hinterdem Wort stehen muß, wenn dieses nicht zur Phrase werden soll.
Den nationalen Wünschen dieser Kreise gab am 5. Februar1848 in der badischen Kammer der Antrag Bassermanns auf Ein-setzung eines deutschen Parlaments einen weithin wirkenden Aus-druck, den freiheitlichen Forderungen entsprach ebendort MathysAntrag aus Beseitigung der Censur. Sie kamen gerades znr richtigenStunde denn als nun die Revolution ausbrach, da wiesen sie ihrden Weg in die Paulskirche uach Frankfurt .
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