ZZg 1848 bis 1871: Die Reaktion der fünfziger Jahre.

Menschen in direktem Gegensatz, und so wurde sie auch mit Ernstuud Witz, von Kanzeln und Kathedern herab besonders leiden-schastlich angefochten. Und die Sicherheit, mit der Hcieckel, derenergischste Anhänger Darwins in Deutschland , zum Teil auf Grunddes von ihm entdeckten biogenetischen Grundgesetzes seine Stammbänmekonstruierte, gab auch Naturforschern Anlaß zur Vorsicht uud zumMißtraue» zu mahnen. Allein thatsächlich hatte doch Darwins Lehre dem Materialismus noch einmal die Wege geebnet. Haeckel nannte sich zwar lieber Monist als Materialist und ist auch allmählichüber den landläufigen Materialismus thatsächlich hinausgeschrittenzu eiuer Pantheistischen Auffassung von der Natur, wobei freilichmaterialistische Rudimente unklar und nnauSgeschiedeu mit unter-laufen. Und nicht anders meinte es im Grunde auch D. Fr. Straußmit feinem „materialistischen" Glaubensbekenntnis. Das Mayersche Gesetz von der Erhaltung der Energie und Darwins Lehre von derEntwickelung der Artcu durch natürliche Auslese schienen ihm dieLosung der großen Welträtsel erbracht zn haben. Bon Darwinsagte er: „Wir Philosophen uud kritischen Theologen haben gutreden gehabt, wenn wir das Wunder in Abgang dekretierten; uuserMachtspruch verhallte ohne Wirkung, weil wir es nicht entbehrlichzu machen, keine Naturkraft nachzuweisen wußten, die es an denStellen, wo es bisher am meisten für unerläßlich galt, ersetzenkonnte. Darwin hat diese Naturkrast, dieses Natnrversahren nach-gewiesen, er hat die Thüre geöffnet, durch welche eine glücklichereNachwelt das Wunder auf Nimmerwicderkehr hinauswerfen wird.Jeder, der weiß, was am Wunder hängt, wird ihn dafür als einender größten Wohlthäter des menschlichen Geschlechtes preisen."Das Gesetz von der Erhaltung der Energie aber will er auf dasProblem des Empfindens und Vorstellens anwenden: „wenn uutergewissen Bedingungen Bewegung sich in Wärme verwandelt, warumsollte es nicht auch Bedinguugeu geben, unter denen sie sich inEmpfindnng verwandelt? Die Bedingungen, den Apparat dazuhaben wir im Gehirn uud Nervensystem der höheren Tiere und indenjenigen Orgauen, die bei deu niedrigeren Verordnungen derenStelle vertreten. Ans der einen Seite wird der Nerv berührt, ininnere Bewegung gesetzt, auf der andern spricht eine Empfindnng,