Bismarcks Anfänge,

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Berlin und von dem intrignenersüllten Hofe weg, war auf derhohen Schule — vor dem Feind, als BundestagSgesandtcr inFrankfurt. Und was man in Berlin nicht lernen wollte und nichtbegreifen konnte, das lernte er hier, das; die Einigung Deutschlands mit Österreich ein Ding der Unmöglichkeit sei; oder vielmehr nochvorher, daß die Situation Preußens in Deutschland seit dem Tagevon Olmütz eine unwürdige und unerträgliche, daß sein wahrer Feinddas immer mißgünstige und eifersüchtige Osterreich sei, und daßdaher Preußen , wolle es überhaupt Großmacht bleiben — oderwieder werden —, das Netz, das es sich damals schnöde über denKopf hatte werfen lassen, zerreißen und sich als deutsche Bormachtan die Spitze Deutschlands stellen müsse. So wuchs er in denfünfziger Jahren weit hinaus über die Gedanken und Ziele einespreußisch bornierten Junkertums und einer nur für ihre Herrschaftsich sorgenden konservativen Partei. Schon von der Teilnahme an demKrimkrieg und ebenso 1859 von der Unterstützung Österreichs gegenItalien und Frankreich hatte er aus anderen Gründen abgeratenals sie, „die europäische Stellung" Preußens war anch ihm dieHauptsache; damals schrieb er das Wort: „wir sind nicht reichgenug, um unsere Kräfte in Kriegen aufzureibeil, die unS nichtseinbringen". So war er in der Hauptsache mit Wilhelm I. einigund konnte deshalb auch am 8. Oktober 1862 dem Rns seinesHerrn solgen und das Präsidium eines durchaus konservativenMinisteriums übernehmen. Und als er es übernahm, da war erlängst nicht mehr der preußische Junker, als der er innerhalb undaußerhalb Prenßens angesehen und vielfach kaum ernst genommenwurde, souderu der große Staatsmann, der Schicksalsinensch derdeutschen Geschichte.

Schon darin lag der Konflikt zwischen ihm und der öffent-lichen Meinung, daß er ein ganz anderer war, als wofür sie ihnnahm. Er war aber auch dariu Konfliktsminifter, daß er aus-drücklich dazu berufen war, die Reform des preußischen Heeres, anderen Durchführung dem König alles gelegen war, auch gegen denStrom der öffentlichen Meinung uud gegen die beständig wachsendeOpposition des preußischen Landtags durchzusetzen. Dahinter standaber uoch ein anderes größeres: eS war eine Kraftprobe zwischen