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Nach 1871: „?in äs sik-ots".

Schon der Titel des Romans zeigt, daß wir es hier mit derVerkörperung einer Idee, einer These zu thun haben. Die schuld-volle Vergangenheit, die man abgethan zu habeu glaubt, kommtwieder, ihrer wird mau uicht ledig. Damit füllt auch auf denKatzensteg ein Licht zurück. Auch in ihm ist es eine solche Ver-gangenheit, diesmal die des Vaters, die als übles Erbe in dasLeben des Sohnes hereingreist und dieses zerstört. Aber wie indiesem Roman die Helden wechseln und Regine uns schließlichmehr interessiert als Boleslav, so tritt auch eine neue These audie Stelle jener ersten. Wie dieser Regine begräbt, da heißt es:„Das was man das Gute und das Böse nennt, wogte haltlos inden Nebeln der Oberfläche umher, drunten ruhte iu träumenderKraft das Natürliche. Wen die Natur begnadet hat, den läßt siesicher in ihreu dunkeln Tiefen wurzeln und duldet, daß er dreistzum Licht emporstrebe, ohne daß die Nebel der Weisheit und desWahnes ihn hemmen und verwirreu." Indem aber so der Dichterein etwas dunkles k'kbulä, Zoeet am Schlüsse ausdrücklich aus-spricht, werden wir stutzig und fragen nicht bloß: war daswirklich von vorne herein die Meinung? sondern gleich daraufnoch einmal: braucht es denn überhaupt einer solchen for-mulierten Nutzanwendung? Frau Sorge hatte keine: warumtreten solche Thesen jetzt im Titel oder am Schluß als denRoman beherrschend auf? Und die Antwort lautet: weil Snder-mann inzwischen Dramatiker geworden ist; im Drama aber istdas Problemestellen und -lösen seit der griechischen Tragödie schonnichts Ungewöhnliches.

Und so setzte denn auch Sudermann mit einem Thesenstück„der Ehre" kräftig ein. Dabei ist aber hier der Gang der Ent-wickelung gerade der entgegengesetzte: uuter deu Romauen ist nurder letzte ein Thesenroman, Frau Sorge ist davou ganz srei, derKatzensteg ist es nur zur Hälfte. Dagegen sind unter den Dramengerade die vier älteren Thesenstücke, die letzten sind es nicht mehr;oder wenn man nur die Ehre uud die Heimat als Thesenstückegelten lassen wollte, so müßte man doch Sodoms Ende nnd dieSchmetterlingsschlacht als Milieustücke mit bestimmter satirischerTendenz ihnen beizählen, während namentlich im Glück im Winkel