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1820—1830.
schriftstellern wie de Wette und Theremin mit seinen „Wanderungenauf dem Gebiete der Theologie im Modekleide der Novelle" an,aus denen noch Th. Storm eine Erzählung geschöpft hat. Aberlitterarischen Wert hat nur ein Band der Sammlung: „Die Halligoder die Schiffbrüchigen auf dem Eiland in der Nordsee" (1836).Hier wird znerst ein modernes Lieblingsthema angeschlagen: die„Mesalliance", bei der nicht der Unterschied der socialen Stellung,sondern der von Bildung und Weltanschauung den Keim des Ver-derbens mit sich führt. Die Bildungsstufen sind mit Feinheit ge-schieden; in Oswald ist der bald so beliebte Typus des „ausgebranntenHerzens" nicht schlecht getroffen. Aber freilich predigt der Pastorzu viel, und freilich wird die Bekehrung schließlich doch ziemlichgewaltsam herbeigeführt. In der Wahl des Themas aber liegtnichts Geringes; und die Fischerromantik war angeregt, die dannüber Th. Storm zu Pierre Loti geführt hat.
Wilhelm Meinhold (1797 — 1851) ist aus ganz anderemHolze geschnitzt. Hat in dem Holsteiner Biernatzki mehr das ele-gische Element der See gewirkt, so hat dieser Sohn der InselUsedom etwas von der trotzigen Entschlossenheit des Lotsen, dersein Schiff durch Sturm und Strudel in den Hafen führen will.Seine frühe Selbständigkeit erweckt ihm Jean Pauls Gunst undGoethes Wohlwollen für feine „Jndividnal-Poesie". Goethesieht Meinholds Talent auf die poetische Darstellung persönlicherund landschaftlicher Zustände beschränkt. Nur um so entschiedenerversucht Meinhold sich in romantischer Poesie. Er verfaßt die„Bernsteinhexe" (1843 ans Veranlassung Friedrich Wilhelms IV. gedruckt, geschrieben seit 1838), in der Form eines chronikalischenBerichts die erfundene Geschichte einer „Hexe" aus der Zeit desdreißigjährigen Krieges. Nachträglich behauptete Meinhold , er habemit der Fiktion nur die Bibelkritik der Zeit ci-cl aksurcluin führenwollen: die so sicher Epochen des Sprachgebrauches glaubten ab-grenzen zu können, sollten einen Roman des 19. Jahrhunderts füreine Chronik des 17. Jahrhunderts halten. Niemand hat ihm dasglauben wollen, schon weil Meinhold einen derartigen Erfolg garnicht abwartete, sondern, durch den Beifall beim großen Publikumbefriedigt, bereits 1844 selbst den Schleier lüftete. Gewiß liegtauch wirklich einfach nur eins jener Maskenspiele vor, wie bei KarlPostls Verwandlung in Charles Sealsfield . Genau so hatte,worauf man mit Recht verwies, der im gleichen Jahre mit Mein-