Vorpostengefechte im Sundewitt
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Postenstellung, zu leichtem Gefecht. Auch in den nächsten Tagen fielenVorpostenscharmützel vor, bis Prinz Friedrich Karl für den 22. Februarein allgemeines Vorgehen befahl, noch ehe der Feind sich ganz in denSchutz der Werke zurückzog. Zugleich sollten diese näher erkundet werden.Das Gefecht verlief sehr glücklich. Die vordersten Truppen beider Divi-sionen überraschten noch vor 7 Uhr früh die dänische Sicherungslinie,trieben sie auf die Schanzen zurück und brachten den Dänen einen Verlustvon 11 Offizieren, 370 Mann bei, darunter 225 Mann an Gefangenen.Sie selbst büßten nur 1 Offizier, 33 Mann ein. Beim näheren Heran-gehen an die Schanzen und auch durch die Aussagen von Gefangenenbestätigte sich des Prinzen Ansicht über die bedeutende Stärke der feind-lichen Stellung. Sie ließ ihn die Heranführung von mindestens 24 schwerenBelagerungsgeschützen beantragen, während der Feldmarschall noch immereine Einschließung sür ausreichend und die Besetzung von Jütland füreindrucksvoller als eine Belagerung von Düppel hielt.
Am 1. März wurde die Abschließungslinie näher au die Werke heran-geschoben, und bei Satrup, bei der Nübeler Windmühle und bei Schmoelauf hochgelegenen Plätzen je ein fester Stützpunkt für die Abwehr großerAusfälle geschaffen. Da zu Mitte März die kleine preußische Flotte in dieFlensburger Föhrde überführt werden sollte, zog man von Kiel noch viergezogene Vierundzwanzigpfünder heran, baute bei Ekensund eine zweitePontonbrücke, die stark genug war, diese Geschütze zu tragen, und brachtesie zum Schutz der Fähre auf der Halbinsel Broacker gegenüber von Holnisin Stellung.
Die Dänen zogen ihre Vorposten bis Wielhoi, Düppel, Rackebüll undLillemölle zurück, hielten stets sechs ihrer Jnfanterieregimenter im Sunde-witt verfügbar und fuhren Geschütze in die Zwischenräume der Schanzen ein.
So stand man von nun ab kampfbereit in geringer Entfernung voneinander da.
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Der' Ansicht des Oberkommandos entsprechend, war die Gardedivisionzunächst am 14. Februar nach Hadersleben vorgerückt, das österreichischeKorps ihr gefolgt. Beide blieben dann am IS. und 16. stehen, gingenaber am 17. erneut vor. Am 13. besetzte General v. d. Mülbe mit seinerAvantgarde sogar Kolding . Weiter durfte zunächst nicht vorgegangen werden,da nicht nur der Deutsche Bund und die fremden Mächte, sondern auchÖsterreich der Besetzung Jütlands noch widerstrebten, trotzdem Dänemark begonnen hatte, alle deutschen Schiffe in dänischen Häfen und auf hoherSee in Beschlag zu nehmen.