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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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VI. Die Kämpfe um Deutschlands Einigung

Die Abschließung der Düppeler Schanzen und der Vormarsch nach

Iütland

(S. Skizze 21/22)

Am 10. Februar entschloß sich Feldmarschall v. Wrangel, das Korpsdes Prinzen Friedrich Karl gegen die Düppeler Schanzen zu verwenden.Er hoffte dabei auf deren Wegnahme nach vorangehender Beschießungdurch Feldartillerie. Der Prinz sah die Lage dagegen ernster an. Erwar überzeugt, daß eine regelrechte Belagerung nötig sein werde nach-dem man verabsäumt hatte, mit dem fliehenden Feinde zugleich einzu-dringen. Er verlangte daher die Mittel zu einer solchen und hielt seineTruppen zunächst soweit zurück, daß sie nicht unnötigen Verlusten aus-gesetzt wurden, jederzeit aber bereit waren, einem Vorbrechen der Dänenbald mit versammelter Kraft begegnen zu können. Am 11. und 12. Fe-bruar ging er ins Sundewitt vor, löste die dort stehenden Vorposten derGarde ab und stellte die seinen östlich Blans, Ulderup und Atzbüll vomNübelnoor bis zur Alsenföhrde hinüber auf. Die Masse der Truppenwurde nahe dahinter untergebracht; die Kavalleriedivision verblieb nochin Angeln und bewachte die Küste. Das Korpshauptquartier ging nachGravenstein .

Bei Holms auf der Süd- und bei Altnoor, nahe Gravenstein , auf derNordseite der Flensburger Föhrde nahm je eine der beiden gezogenenZwölfpfünderbatterien Aufstellung, da schon am 11. ein dänischer Panzerdurch mehrere Schüsse am Einlaufen hatte verhindert werden müssen.Am 17. wurde über den Ekensund eine 165 Meter lange Schiffbrücke ge-schlagen und die wichtige Halbinsel Broaker besetzt. Auf dieser konnteman die dänische Stellung von der Flanke her übersehen und später auchunter Feuer nehmen.

Am 18. Februar erschien das stärkste dänische Panzerschiff Rolf Krakevor der Ekensundbrücke, mußte aber bald die Überlegenheit der gezogenenGeschütze erkennen. Seine in zwei Türmen aufgestellten glatten Sechzig-pfünder richteten, trotz der geringen Entfernung, keinen Schaden an, währenddie preußischen Zwölfpfünder seine Panzerplatten lockerten, das Takelwerkstark zerstörten und vier Mann an Bord verwundeten. Der an sich ganzunbedeutende Kampf erregte darum Aufsehen, weil er das erstemal aufeuropäischem Boden einen Panzer im Fener gegen Strandbatterien zeigte.Die Erwartungen die man von der Wirksamkeit der neuen Kriegsschiffebei dieser Art von Kampf gehegt, wurden erheblich enttäuscht. Am gleichenTage kam es an der Büffelkoppel, im südlichen Teil der dänischen Vor-