Rückzug der Dänen. Ovcrsee
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priesen hatte, geräumt werden mußte, noch ehe der Feind sie ernsthaft an-griff. Daß sie für das dänische Heer allein zu ausgedehnt und dauernd nur an derSeite eines Verbündeten zu halten, beim Mangel an einem solchen derrechtzeitige Rückzug also geboten war, entzog sich dem Urteil der Masse.Um dieser genug zu tun, wurden der verdiente Oberbefehlshaber und seinStabschef abberufen. Generalleutnant Lüttichau, der Kommandeur derArtillerie, übernahm zunächst die Führung.
Anfangs hatte die 1. dänische Division die Düppeler Schanzen besetzt.Die 2. nebst der Infanterie- und Artilleriereserve war nach Alsen hin-übergegangen, die 3. bei Sonderburg verblieben. Von dieser, die bisheram meisten gelitten hatte, wurde jedoch schon in den nächsten Tagen dergrößere Teil nach Fredericia und Fünen übergeführt und nur die zu ihrgehörende 7. Brigade an der Nordküste von Alsen untergebracht.
Prinz Friedrich Karl hatte inzwischen am 7. Februar den frühen Auf-bruch auf Wrangels Befehl verschoben und nur die Kavallerie der Vor-hut marschieren lassen, die als erste deutsche Truppe noch am Morgen inFlensburg einrückte und dort 3 dänische Proviantschiffe sowie Munitions-und Gepäckwagen beschlagnahmte. Die Kavallerie der Garde holte beiBau dänische Nachzügler ein.
Der Oberbefehlshaber machte jedoch bei Flensburg mit der Armee halt.Die Garden, die vom 6. zum 7. bei Jübek und Gammellund genächtigthatten, wurden nach Flensburg und Bau herangezogen, das Korps desPrinzen Friedrich Karl östlich davon bis nach Glücksburg und Sterup hin, die Österreicher rückwärts bei Översee und Wanderup untergebracht.Die Fühlung mit dem Feinde ging vollständig verloren. Erst 48 Stun-den später wurde sie bei Nübel und Rackebüll im Sundewitt wieder auf-genommen, wo man dänische Vorposten antraf und feststellte, daß dieDüppeler Schanzen stark besetzt seien. Nun wurden die Vorposten biszum Nordende des Nübelnoor vorgeschoben und die Garden am 11. Fe-bruar nach Apenrade verlegt, das vom Feinde frei war. —
Das Oberkommando wartete auf eine schon am 3. Februar beantragteVerstärkung. Als diese in Gestalt der preußischen 10. Jnfanteriebrigadeeintraf, wurde Holstein , nicht ohne Einspruch des Bundes, von ihr besetzt,dadurch die dort von der Garde noch zurückgelassene Abteilung frei, dieVerwaltung der besetzten Landesteile an einen preußischen und einen öster-reichischen Zivilkommissar übergeben und mit der Niederlegung der Danne-werke begonnen.