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artilleristen und Pioniere. Sie war auf der Nordseite durch ein ver-schanztes Lager erweitert worden.
Die Österreicher gingen in zwei Kolonnen vor, die linke über Eistrup,(S. Skizze 8 Seite 79), die rechte über Kolding . Diese, aus den Bri-gaden Nostitz und Gondrecourt sowie 7 Eskadrons und 4 Batterien be-stehend, stieß auf ernsteren Widerstand.
General Hegermann, Führer der dänischen Kavalleriedivision, war dadurchverstärkt worden, daß man das 7. Infanterieregiment, welches über Horsens nach Alsen zurückgezogen werden sollte, gegen die 7. Brigade ausgetauschthatte. Mit seinen nunmehr 21 Eskadrons, 4 Bataillonen, 2 Batterienstarken Truppen hatte er bei Veile auf den steil ansteigenden Höhennördlich der Stadt eine gute Stellung eingenommen, die sich zur Linkenan den Veilefjord lehnte, rechts aber durch das breite sumpfige Tal derVeile-Aa geschützt war.
Die bei der rechten österreichischen Kolonne vorn marschierende BrigadeNostiz stieß schon südlich Veile mehrfach auf dänische Reiter, drang danndurch die Stadt vor und entwickelte sich nebst ihrer Batterie am Nord-rande derselben den Dänen ganz nahe gegenüber. Zwei Batterien derKorpsreserve gingen auf der Windmühlenhöhe südlich der Stadt in Stellung?die Brigade Gondrecourt marschierte ebenda auf.
Einige Zeit wurde noch auf das Eintreffen der linken Kolonne gewartet,dann aber, gegen Uhr nachmittags, als die Artillerie ihre Überlegen-heit fühlbar machte, der Angriff ohne jene eröffnet. FeldmarschalleutnantGablenz ließ die dänische Stellung in der Front und auf dem nurschwachen rechten Flügel stürmen und warf die Verteidiger gegen Horsens zurück, wo sie durch das noch nicht eingeschiffte 7. Regiment aufgenommenwurden. Sie hatten in dem kurzen Kampfe, den sie nur als Rückzugs-gefecht hatten durchführen wollen, 3 Offiziere, 164 Mann verloren, dar-unter 132 unverwundete Gefangene, die Österreicher 8 Offiziere, 84 Mann.
Die linke Kolonne, zur Umfassung der Dänen bestimmt, hatte an über-fluteten Brücken und grundlosen Wegen soviel Hindernisse gefunden, daßsie zum Teil umkehren und auch die Straße über Kolding einschlagenmußte. So gelangte sie am Abend nur bis in die Gegend südwestlichvon Veile.
Nunmehr sollte das österreichische Korps zwei seiner Brigaden zur etwanotwendig werdenden Unterstützung der Gardedivision vor Fredericia beiViuf und Veile stehen lassen, mit den übrigen Truppen aber Hegermanntiefer nach Jütland hinein verfolgen und seine Einschiffung verhindern.An eine solche dachte der dänische Führer aber gar nicht. Er fand einen