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2 (1914) Im Zeitalter Kaiser Wilhelms des Siegreichen
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VI. Die Kämpfe um Deutschlands Einigung

walt der Verbündeten. Sie hatten ihren schönen Erfolg mit einem Opfer von nur 33 Offizieren, 332 Mann an Toten und Verwundeten erkauft. Die dänischen Verluste waren wiederum recht beträchtlich. Sie beliefen sich auf 37 Offiziere, 637 Mann tot und verwundet, 37 Offiziere, 2437 Mann an Gefangenen. 99 schwere, 2 Feldgeschütze und viel Kriegs­material fielen den Siegern zu.

Die 6. Division rückte in der Folge nebst der Masse der Pioniere nach Hadersleben und Kolding ab; die 13. Division übernahm die Sicherung von Alsen und des Sundewitt, befestigte Sonderburg , wo auch die zweite Brücke wieder in Betrieb gesetzt wurde, ließ die Strandbatterien und ebenso die ehemaligen Belagerungsbatterien einebnen und sicherte die Nord- und Südeinfahrt in den Alsen-Sund durch zusammen 30 schwere Geschütze.

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Nach dem Fall von Alsen traf das Oberkommando der Verbündeten sofort alle Maßregeln, um den Lim-Fjord zu überschreiten und womöglich die dort stehenden dänischen Streitkräfte noch vor ihrer Einschiffung ab­zufangen.

Aalborg hatten diese mit Ablauf der Waffenruhe wieder schwach besetzt. Eine Streifkolonne, die unter Major Krug v. Nidda dahin vorging, traf sie am 3. Juli vor der Stadt an. Zu derselben Zeit wurde eine kleine preußische Seitenabteilung, 100 Mann Infanterie unter Hauptmann Schlutterbach, von zwei dänischen Kompagnien bei Lundby südöstlich Aalborg umgangen und überraschend im Rücken angegriffen. Das kurze sich daraus entspinnende Gefecht sollte eine große Bedeutung gewinnen. Hauptmann Schlutterbach nahm schnell die Front gegen seine Angreifer und wies sie durch ein kurzes Schnellfeuer, das ihnen 3 Offiziere, 85 Mann an Toten und Verwundeten kostete, in Auflösung zurück. Die Wirkung war erschreckend; sie zeigte, was das Zündnadelgewehr, gut verwendet, zu leisten vermochte. Heute sind die Namen Lundby und Schlutter­bach nahezu vergessen; damals wurden sie in der ganzen Armee genannt. Erst nach dieser Probe faßte sie volles Vertrauen zu ihrer Waffe, deren unleugbare Mängel, wie die zu geringe Tragweite, die stark gekrümmte Flugbahn des Geschosses, die Zerbrechlichkeit der Zündnadel usw., noch immer von ihren Gegnern lebhaft hervorgehoben wurden. Die größere Treffsicherheit auf 400600 Meter und das Schnellfeuer hatten sich glänzend bewährt. Man wußte, daß man alle Aussicht hatte, den Feind zu vernichten, wenn man das Zündnadelgewehr bis auf diese Entfernung an ihn herantrug.