Embryologie.
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von der Nachwelt nicht versagt ^wurde. Stieda sagt von ihm:„Wolffs Schriften sind unbedingt die Basis unserer jetzigen Kennt-nisse der Entwickelungsgeschichte geworden, man kann sogar be-haupten, daß seine Schriften sogar die Ansauge der Histologie ent-halten. Wolsf hatte schon erkannt, daß die einzelnen Teile desTierkörpers ganz allmählich aus gleichförmigen Bläschen uudKügelcheu sich hervorbitden. Er machte iu seiuen Arbeiten mitEntschiedenheit Front gegen die Theorie der Präformation, gegendie Einschachteluugslehre, kämpfte für die Epigenesis und begründetedie richtige Ansicht einer allgemeinen Bildung durch Umwandlung.Wolsf lehrt, daß der geschlossene Leib des Embryo aus eiuemslächenhafteu Gebilde entstehe; ferner hat er die doppelt symmetrischeAusbildung des Embryo, die Verwachsung in der Mittellinie amRücken und am Banch richtig erkannt, auch das erste Auftretender meisten Organe ist im Allgemeinen von ihm richtig gesehen undbeschrieben worden." Während Wolfs die nach ihm benanntenWolffschen Körper nur beim Hühnchen gefunden hatte, ergaben dieStudien von Rosenmüller und Oken, daß dieselben auch beimSäugetier vorkommen und ein von den Nieren und Nebennierengetrenntes Organ darstellen. Johann Friedrich Martin Lob st ein(1777—1835), ein Neffe des berühmten Straßburger Anatomenund Chirurgen Lobstein gab in seiner Arbeit: „3nr lg, nutritionäu kvetus", ius Deutsche 1804 übertragen, wertvolle Mitteilungenüber die Bildung der Eihaut, der Placenta und den Verlauf derNabelgefäße. Von gleichem Werte siud die Untersuchungen vonDietrich Georg Kieser (1779—1862), der hauptsächlich in Jenalehrte. In seiner Arbeit „Der Ursprung des Darmkaualesaus der Vssieuls. urabilicalis, dargestellt am mensch-lichen Embryo" (1810) zeigte er, daß die beim Säugetier be-kannte Allantois auch beim Menschen vorkommt und daß sich derTarmkanal aus dem Nabelbläschen entwickelt, was früher schonOken vermutet hatte. Seine Untersuchungen über die Entwicke-lung des Auges beim bebrüteteu Hühnchen sind von hohem Werte;auch als Botaniker trieb er eifrige Studien, aber hier zeigte sichder verderbliche Einfluß, den die zu seiner Zeit moderne Neigungzur Naturphilosophie aus ihu übte; so wird ihm in seinen „Grund-