Virchow.
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am Main , hatte ja die ^Ima ^ulia schon am Anfang des JahrHunderts glänzende Zeiten gesehen, die nun, durch Virchow wiederheraus beschwöre», anhielten, nachdem der Meister längst wiedernach Berlin zurückgekehrt war. Die Verzeihung für seiue politischeuSüudeu erfolgte schou bald, nämlich im Jahre 18S6, seit welcherZeit Virchow den damals für ihn in Berlin neugegrüudeteu Lehrstuhl inne hat. Mit Scherer und Eisenmann redigierte er die„Cannstattschen Jahresberichte über die gesamte Medizin",die 1867 den Titel gewechselt, von Hirsch uud Virchow, jetztvon Posner und Virchow redigiert werden. In den Jahren1854—1862 erschien sein „Handbuch der speziellen Patho-logie und Therapie", seit 1866 giebt er mit Holtzendorfsdie „Sammlung gemeinverständlicher Vorträge" heraus.Seit 1861 ist er Berliner Stadtverordneter, seit 1862 Mitglieddes preußischen Abgeordnetenhauses, von 1880—1893 gehörte er demReichstag an, seit 1870 bethätigt er sein Interesse für Anthropo-logie, Ethnologie und Urgeschichte uud war wiederholt Präsidentder bekannten Gesellschaft. Seine Reise nach Troja (1879) zeitigtewertvolle Arbeiten. Er wurde mit Ehreu überhäuft, ist vou England zum Ehrendoktor, von Frankreich zum Ritter der Ehrenlegionernannt worden, erstieg im Vaterlande die Staffel der Ehren,wie selten einer, und lehrt noch heute iu ungeschwächter Äraft,so daß er trotz seiner 80 Jahre bei Natnrforscherversammlungeuein ständiger Besucher ist, und wenn irgendwo im Reich ein Grabaus altersgrauer Zeit gefnndeu wird, man kann sicher sein, daßder alte Virchow die weiteste Reise nicht scheut, sich dasselbe zubesichtigen. Noch immer kitterarisch thätig, ist Virchow nicht nurder Vater der deutschen pathologischen Anatomie, sondern er hatauch das Glück, daß er über ein halbes Jahrhundert lang derenWachsen überwachen und die junge Disciplin, der an allen Hoch-schulen Lehrstühle errichtet wurden, so sichren konnte, daß aus derdeutscheu Pathologie allenthalben Virchowscher Geist atmet.
Am berühmtesten wnrde sein Werk „Die Cellularpatho-logie in ihrer Begründung auf die physiologische undpathologische Gewebelehre", in welcher er den fundamentalenLehrsatz aufstellte: „omnis osllulg. e esllulg/ und damit die