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IV. Physiologie.
wesentlich erwärmt wordeil ist. Da unter normalen Verhältnissennach Lad visier mehr Sauerstoff aufgenommen wird, als in derKohlensäure wieder abgegeben wird, so verbleibt ein Rest vonSauerstoff im Körper (der respiratorische Quotient), welcher zuOxydationszwecken dem Körper zur Verfügung steht. — „Für dieSauerstoffaufnahme ans der Alveolenluft in das venöse Blut derLungenkapillaren behufs der Arterialisation derselben ist es völligerwiesen, daß dieselbe ein chemischer Prozeß ist. Das gassreieHämoglobin nimmt in den Lungen Sauerstoff zur Bildung vonOxyhämoglobin auf." Diese Sauerstoffaufnahme durch die roteuBlutkörperchen wirkt zugleich austreibend auf die Kohlensäure, wasC. Ludwig nachweisen konnte. Wie sich der weitere Gaswechselabspielt, zeigte Donders durch den Vorgang, den er Dissociationder Gase genannt hat: Manche Gase gehen dann mit anderenGasen eine Verbindung ein, wenn sie sich zusammen mit dem be-treffenden Gase unter eiuem hohen Partiardruck befinden und losendiese Verbindung wieder, wenn der Partiardruck geringer gewordenist. Das Hämoglobin der Lungenkapillaren stößt in den Alveolen auf sauerstoffreiche Luft und geht also unter dem hohen Partiar-druck des Sauerstoffes die Verbindung zu Oxyhämoglobin ein.Beim Durchströmen des Körpers kvmmt mm dieses sauerstvffreicheBlnt mit sauerstoffarmen Geweben in Berührung und dissoniertin diese seinen Sauerstoff. Sauerstoffarm kommt das Blut zumrechten Herzen zurück und von da zur Lunge, wo es wieder neuenSauerstoff vorfindet. Umgekehrt ist es mit der Kohlensäure; fürdieselbe ist in der Lunge ein so geringer Partiardrnck, daß sie sichausscheiden muß. Darauf beruht das Wechselspiel der Aufnahmevon Sauerstoff und gleichzeitigen Abgabe von Kohlensäure inder Lunge. —
Die tierische Wärme ist eine lebendige Kraft, die wir unsals Schwingungen der Körperatome vorstellen müssen (Landois );die Quellen der Wärme sind die Nahrungsmittel und der mit derAtmung aufgenommene Sauerstoff. Die iu den Nahrungsmittelnenthaltenen Spannkräfte kann man als „latente Wärme" bezeichnenund mit Hilfe des Calorimeters messen. Die innerhalb 24 Stundendurch den Blutkreislauf allein erzeugte Würmeprodnktion beträgt