Tierische Wärme.
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204000 Calorim, mit welchen man den Körper eines mittelgroßenMenschen um 2° C. in der Temperatur erhöhen kann. Das schonlängst bekannte Thermometer ist erst dnrch Wnnderlichs klassischeArbeit in der Medizin dauernd eingeführt worden; zu vergleichen-den, feineren Messungen eignet sich das von Walferdin angegebene„metastatische Thermometer". Die von Meißner und Meyer-stein konstruierten „thermo-elektrischen Galvanometer" ver-binden Schnelligkeit und Genauigkeit der Messung. Von Benczüruud Jönäs wurde die Thermopalpation eingeführt, die daraufberuht, daß sich die Haut über lufthaltigen Körperteilen wärmeranfühlt als über luftleeren. Um die Bestimmung der Temperaturder Haut uud der Körperhöhlen machten sich neben Liebermeisternoch Kunkel, Maragliano, Heidenhain nnd Fränkel verdient.Die Temperatur des Blutes der Arterien, Venen und des Herzensbestimmten Claude Bernard und G. von Liebig, die derGewebe Heidenhaiu, Körner und Becauerel.
Die ersten calorimetrischen Experimente beim Tier machtenLavoisier uud Laplace, beim Menschen Scharling (1849). Esergab sich, daß der menschliche Körper innerhalb 24 Stundennahezu 2 400000 Calorien produziert. — Was die Konstanz derWärme betrifft, so kann man im Allgemeinen annehmen, daß derMensch unter allen Zonen die gleiche Jnnenwärme besitzt. EinenEinfluß hat die Ernährung, indem an Hungertageu die Temperaturgeringer ist als nach reichlichen Mahlzeiten (Lichtenfels ), uuddas Alter, denn Greise produzieren weniger Wärme als Kinder.Die täglichen Temperaturschwanknngen studierten Lichtenfels undFröhlich uud saudeu, daß die Temperatur am Tage ständig indie Höhe geht, bis etwa abends 6 Uhr, und in der Nacht ebensowieder sinkt. Die niedrigste überhaupt gemessene Temperatur betrugnach Reinke 24° C. (bei eiuem Betrunkenen, der wieder gesundwurde). Versasser sah 27° iu eiuem Falle, der einige Tage spätertödlich endete. Die höchste Temperatur, die sich iu der Litteraturfindet, hat Wunderlich gemessen (44,65° C. kurz vor dem Tode),andererseits maß Reinhard in der Agonie nur 22,5°.
Da nun, wie oben schon gesagt, der Körper in den verschie-densten Klimaten seiue Eigenwärme behält, so müssen in demselben