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Ginelin „Über die Verdauung", uud die chemisch-physiologischeuStudien von Friedrich L. Hüuefeld (1799—1882). Seine„Physiologische Chemie des menschlichen Organismus,zur Beförderung der Physiologie und Medizin" schrieb erschou mit 26 Jahren. 1840 erschien von ihm eine Schrift, welchepreisgekrönt wurde: „Der Chemismus iu der tierischenOrganisation". Außerdem bewundern wir den reichen Inhaltseiner gerichtlich-medizinischen Arbeiten, namentlich über den Nach-weis der Gifte organischer und anorganischer Natur im tierischenKörper. — Auf demselben Gebiete begegnen wir den Arbeiten vonClaas Mulder (1796—1867): „VörAiktkuncZiAö tatslsn.Lsri overziiAt van äs "losvallen, delianclsIinA sn c>nt-äslikinA cler onclsi-so^öiclölie vsrAit'tön" (1830).
Justus Freiherr vou Liebig (1803—1873), ein SchülerGay-Lussacs, machte das erste von ihm ins Leben gerufenechemische Laboratorium in Gießen zu einem Sammelplätze allerWißbegierigen und treuute die Chemie vou der Pharmacie, mitder sie bis dahin verbunden gewesen war. Er war ein vorzüglicherExperimentator und legte in seinen zwei Büchern: „Die organischeChemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Phy-siologie" (1840) und „Die Tierchemie oder die organischeChemie in ihrer Anwendung auf die Physiologie undPathologie" den Grnnd zu seiuem Weltrufe. In den genanntenWerken behandelte er namentlich die Gesetze des Stoffwechsels, gingaber etwas zu weit und wollte die Medizin von der Chemie ausreformieren. Durch seine „chemischen Briefe" machte er seineWissenschaft populär.
Hatte durch Liebig die Chemie sich etwas zu viel augemaßt,so wurde dies durch Karl G. Lehmann (1812—1863) wiederrektifiziert. In der Einleitung zu seinem „Lehrbuch der phy-siologischen Chemie" prüzisiert er den Standpunkt seiner Zeitin scharfer Weise: „Wie man vor nicht allzu langer Zeit nochUrsache hatte, die junge Disziplin vor mannigfachen Eingriffen zuschützen uud gegen die ungünstigen Urteile, die frühere Irrtümerin ihrer Anwendung und mancherlei Mißgriffe in ihrer Durch-führung hervorgerufen hatten, möglichst zu verteidigen, so ist man
Müller, Organ. Nanirw, 10