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VI. Hygieine.
Schöne, Havenstein und Deetz und unterscheidet nach derKorngröße füuf verschiedene Aggregatzustände vom feinen Sand biszum Kies. Was die physikalischen Eigenschaften betrifft, so interessiertden Hygieiniker die Kapazität des Bodens für Wasser, seine Durch-lässigkeit, sein Koudensationsvermögen und sein Absorptionsvermögenfür gasförmige Substanzen! Dazn kommt die Messung der Boden-temperatur. Die chemische Untersnchnng bestimmt den Gehalt deSBodens an organischer Substanz, die mikroskopische an anorganischenBestandteilen, wie diese auch die Anwesenheit pathogener Bakterienkonstatieren kann. Die Bodenluftnntersuchung zeigt deren Be-wegung, ihren Übertritt in die Atmosphäre oder in die Wohnungenund den Gehalt an Kohlensäure, welcher ein Indikator für die durchdie Zersetzung organischer Substauz verursachte Verunreinigung desBodens ist.
Das Grundwasser ist eine Ansammlung der atmosphärischenNiederschläge, die von der ersten undurchlässigen Bodenschicht zurück-gehalten werden. Je nach der Menge der Niederschläge und nachder Durchfeuchtung oder Austrocknung des Bodens bei andauerndemheißem Wetter ist der Grundwasserstand ein hoher oder ein niedriger.Man unterscheidet von dem „gelagerten" Grundwasser das Sicker-wasser, welches kleinere, mehr oberflächliche Wasseransammlungenauf stellenweisen undurchlässigen Teilen des sonst durchlässigenBodens darstellt. Giebt es in der undurchlässigen Schicht Spaltenoder Risse, durch welche das Grundwasser an einigen Stellen nochtiefer versinken kann, dann haben wir das von Virchow sogenannteUntergruudwasser. Die Kondensation von Wasserdampf unter-irdischer Zuflüsse namentlich in der Nähe von Wasserläufen kannanßer deu atmosphärischen Niederschlägen die Menge des Grund-wassers vermehren. Für die Messung des Grnndwasserstaudes hatPettenkvfer einen einfachen Apparat angegeben, welcher aus eineinBandmaß besteht, an dessen unterem Ende eine Reihe von Schälchensich befinden, welche sich mit Wasser füllen, so bald sie mit demGrundwasser in Berührung kommen. Der Abstand der Grnnd-wasserobersläche von der undurchlässigen Bodenschicht giebt denTiefendurchmesser der Gruudwasserschicht an. Man mißt diese Ent-fernung dnrch Bohrlöcher. Schließlich fei noch erwähnt, daß die