d'OutrePont.
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auf den Kops" bestieg. War d'OutrePont schon in seinemfrüheren Wirkungskreis ein angesehener Mann, so entfaltete ereine große Begabung als Lehrer, als er in den anregenden Kreisder berühmten Forscher der ^Ima ^ulia getreten war. Er warein Schüler Bosrs, wanderte aber durchaus auf selbständigenBahnen und veröffentlichte von 1821 ab alle Vorkommnisse inder Würzburger Klinik, wodurch er sehr belehrend wirkte. SeineArbeiten über die Plcieenta wurden erst in der neuesten Zeit richtiggewürdigt, seine Indikationen für die Wendung auf den Kopf fandeuvielen Beifall und nicht uuerwähut darf auch bleiben, daß erdurch die Darstellung der Kuocheubrüche der nngeboreuen Früchteohne äußere Veranlassung eiu dunkles Kapitel der gerichtlichenMedizin aufgeklärt hat. Das größte Gewicht legte der Würzburger Kliniker auf die litterarischen Publikationen seiner Schiller, womitallein seine Bedeutung als Lehrer bewiesen wäre. — Vom Jahre1333 ab begann er gemeinschaftlich mit Busch, Ritgeu uudI. K. von Siebvld die „Neue Zeitschrift für Geburts-kunde".
Ferdinand Franz August von Ritgen (1787—1867) lehrtevou 1814 an in Gießen, woselbst er die geburtshilfliche Klinik ein-richtete. Er trat sür die künstliche Frühgeburt ein und lieferte zahl-reiche Aufsätze in die von ihm mitredigierte Zeitschrift. — SeineArbeit: „Probefragment einer Physiologie des Menschen,enthaltend die Entwickelungsgeschichte der menschlichenFrucht" bringt viele geistreiche Bemerkungen und scharfe Beobach-tuugeu. — Der zweite Mitredakteur der obengeuannten Zeitschriftwar Diedrich Wilhelm Heinrich Busch , der Nachfolger Sieboldsin Berlin . Sein „Lehrbuch der Geburtskunde" (1829) warlange Zeit an den deutschen Universitäten maßgebend, es mag dahergestattet seiu, etwas näher darauf einzugehen. Er unterscheidetPropädeutik, Physiologie und Diätetik, Pathologie und Therapieder Geburtskunde und bringt zum Schlüsse die Technik der Opera-nonslehre. Namentlich die Pathologie behandelte er auSsührlichund teilt die Krankheitsstörungen in zwei Klassen ein: Störungender Kräfte und Störungen der Materie (Lage). Vom Geburts-helfer verlangt er eine Reihe geistiger und körperlicher Eigenschaften,