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Psychische Äquivalente. 549

valente, welchen letzteren Ausdruck zuerst F. Hoffmann angewendethat. Die postepileptischen Äquivalente schließen sich an eine Reihevon Unfällen an und sind infolgedessen leicht zu erkennen, dieletzteren, welche Samt genau geschildert hat, treten anscheinend inder Breite der Gesundheit auf und zeigen sich als Stupor sowohl,wie auch als Erregung. In dieser kann der Kranke Handlungenbegehen, die ihn mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt bringen oderihm Schaden an Gesundheit uud Vermögen zufügen, andererseitsaber ist auch beobachtet worden, daß die scheußlichsteu Verbrechen,besonders solche mit sexueller Färbung (Leichenschändung, Anthro-pophagie), im Äquivalent begangen werden können. — Gerade hierfeiert die gerichtliche Medizin glänzende Triumphe uud maucherwird vor dem Zuchthaus bewahrt, der in früheren Jahrhundertenunweigerlich jnstifiziert worden wäre.

Die usuelle Behandlung der Epilepsie ist die mit Bromsalzen,die schon ein ehrwürdiges Alter hat, aber trotz aller Versuche,ein Ersatzmittel zu schaffen, nicht verdrängt werden konnte. DieOsmiumpräparate, die Silbersalze haben eine Zeit lang im Vorder-grunde des Interesses gestanden, am Anfange des Jahrhundertswurden besonders in den russischen Ostseeprovinzen mit einerSumpfpflanze viele „Heilungen" erzielt, aber alles verschwandwieder in der Versenkung zu Gunsten der Bromtherapie, die sichso weit bei uus eingebürgert hat, daß es Anstalten charitativenCharakters giebt, die Geld sammeln, um den mittellosen Krankendas Brom kilogrammweise zur Verfügung stellen zn können. DurchFlechsig wurde die Opiumtherapie iu Verbindung mit Bettrnheeingeführt, das vegetarische Regime hat viel von sich reden gemacht,auch die Hypnose wurde versucht, ebenso wie die Hydrotherapie.Siud auch (selten) Heilungen zu verzeichnen, so fallen dieselbendoch nicht in die Wagschale. Was an den fortgeschrittenen Kennt-nissen über die Epilepsie von Bedeutung ist, ist die psychiatrischeSeite, die dem armen Kranken, der unter dem Bann seiner Psychoseoder Degeneration ein Verbrechen begangen hat, zu seinem Rechteverhilst. Nur bei der traumatischen Epilepsie hat die ChirurgieErfolge aufzuweisen, welche mit der Verbesserung der Methodenauch an Zahl zunehmen.---