Centralnervensystem der Wirbeltiere. 643
des Auges übereinstimmen. Das Ohr bietet die Übergänge vonden einfachsten Anlagen bis zu dem hochentwickelten Gehörorgander Säugetiere. Da sich die Schallwellen im Wasser besser fort-pflanzen, als in der Lnst, so haben die auf dem Lande lebendenWirbeltiere schallleitende Apparate und ein Trommelfell, welchesdurch die in demselben befestigten Gehörkuöchelchen die von außenkommenden Geränsche dem oervus aeustieus mitteilt. Es ist inter-essant, daß bei solchen Tieren, die sich zwar auf dem Lande be-wegen, aber eigentlich Wasserbewohuer sind, sich nnr verkümmerteSchallleitungsapparate vorfinden und daß es noch nicht bewiesenist, daß die Fische hören können. So viel auch dafür uud dagegengeschrieben wurde, ein strikter Beweis konnte noch nicht geliefertwerden. Der Unterschied zwischen Kiemenatmung bei den Fischenund Lungenatmung bei den Säugetieren sei als bekannt voraus-gesetzt. Die Fortpflanz nng der Wirbeltiere erfolgt nur auf ge-schlechtlichem Wege uud zwar durch Eier, welche befruchtet werdeu.Die Befruchtung ist bei den niederen Tieren eine äußere, bei denhöheren eine innere, bei einzelnen werden die befruchteten Eier biszur Entwickelung in einem besonderen Organe, der Gebärmutter,ausgebildet. —
Eines der am meisten in der Litteratur beschriebenen unduon den ersten Zoologen eingehender Untersuchung gewürdigtenTiere ist der Amphioxus, dessen Wirbeltiernatur von Joh. Müllerentdeckt wurde. — Eine Ubergangsform zu den Fischen sind dieCyclostomen, die noch keine Wirbelsäule und eine unPaare Naseu-vffnnng haben. Jenen folgen in der anfsreigenden Reihe die Fische,diesen die Amphibien, denen die Flossen sehlen, dann kommen dieReptilien, die schon zum Teil lebendig gebären. Sie sind deshalbdes eingehendsten Studiums würdig, weil palävntolvgische Forsch-ungen ergeben haben, daß sich unter ihnen Arten befinden, diefliegen konnten, aber keine Federn hatten. Sie bilden Mittelglieder,welche für die Darwinsche Lehre von hohem Werte sind, und habenExemplare aufzuweisen (Dinosaurier), die durch ihre Größe zu denriesigsten Landtieren gehören, die jemals auf Erden existiert haben. —Die Vögel zeichnen sich dadurch aus, daß ihre Knochen nicht mitMark angefüllt sind, sondern mit Luft, wodurch ihnen eine größere
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