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XI. Zoologie.
rote Ruhr des Rindes, die Malaria und ähnliche Snmpffieber.Die Teilnngsperiode der Parasiten hängt mit den Fieberanfällenzusammen, was Golgi für die Tertiana undQnartana, Marchiafavafür die Perniciosa nachgewiesen hat. Die Übertragung auf denMenschen erfolgt durch eine Stechmückenart Anopheles, eineandere Übertragungsart, als durch diese Mosauitos kann es nachdem jetzigen Stande der Wissenschaft nicht geben. Durch dieinfizierten Speicheldrüsen der Fliege, welche den Menschen sticht,werden dem Blute desselben zahlreiche Keime der verderbenbringende!?Sporozoen einverleibt. Unmittelbar nach der Infektion ist derMensch gesund, bis nach einem Jncubationsstadium von 12—14Tagen die Plasmodien sich so vermehrt haben, daß der Körpermit Fieber darauf reagiert. Ju dieser Zeit findet man im Blntedie Parasiten im Vermehrungsstndium. Die neuen Sprößlingekommen ins Blutplasma und infizieren neue Blutkörperchen. Einneuer Fieberanfall erfolgt erst dann, wenn diese letzteren so weitgediehen sind, daß sie sich vermehren. Die Mittel gegen dieKrankheit sind Vertilgung der Mosauitos und ihrer Larven, Schutz-maßregeln gegen die Stiche, Arzneimittel, welche die Entwickelungund Vermehrung der Parasiten im Blute verhindern. Man hatdeshalb schon längst damit angefangen, dnrch Austrocknung vonSümpfen und stehenden Gewässern die Zahl der Fliegen zu ver-mindern, ferner soll man in bedrohten Gegenden nach Sonnen-untergang nicht ohne Schleier und Handschuhe ausgehen undendlich hat man im Chinin ein Mittel gefunden, welches dieParasiten im Blute tötet. Gerade auf dem Gebiete der Malaria-forschung haben die letzten Jahre ganz unerwartete Fortschrittegezeitigt. — Die Rindermalaria oder das Texasfieber wirddurch eine Zecke (LoojMlus dovis R.i1e^) übertragen. Da sich dieParasiten sehr rasch vermehren, so wird in wenigen Tagen diegesamte Blutmasse des Tieres zerstört und dadurch der Tod herbei-gesührt. — Wir würden den Ranm, der uns zur Verfügunggestellt ist, weit überschreiten müssen, wenn wir noch mehr vonden interessanten Untersuchungen über die Protozoen bringenwürden, nnter denen jedes Lebewesen zn leiden hat, weil jedeGattung wieder ihre verschiedenen, ihr feindlichen Formen auf-