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Die geistigen und socialen Strömungen des neunzehnten Jahrhunderts / von Theobald Ziegler
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7i!

1800 bis 1830: Schelling und Hegel.

Aber dann kommt es anders, kommen klar und entschieden dieGedanken der Naturphilosophie znm Wort:

Wußt auch nicht, wie mir vor der Welt sollt' grausen,

Da ich sie kenne von innen und außen.

Ist gar ein trag' und zahmes Tier,

Das weder dränet dir noch mir,

Muß sich unter Gesetze schmiegen,

Ruhig zu meinen Füßen liegen.

Steckt zwar ein Ricsengeist darinnen,

Ist aber versteinert mit seinen Sinnen,

Kann nicht aus dem engen Panzer heraus

Noch sprengen das eiserne Kerkerhaus,

Obgleich er oft die Flügel regt,

Sich gewaltig dchut und bewegt,

In toten und lebend'gen Dingen,

Thut nach Bewußtsein mächtig ringen;

Daher der Dinge Quallität

Weil er drin quellen und treiben that,

Die Kraft, wodurch Metalle sprossen,

Bäume im Frühling aufgeschossen,

Sucht wohl an allen Ecken und Enden

Sich ans Licht herauszuwenden,

Läßt sich die Mühe nicht verdrießen,

Thut jetzt in die Höhe schießen,

Seine Glieder und Lrgan' verlängern,

Jetzt wieder verkürzen und verengern,

Und sucht durch Drehen und durch Winden

Die rechte Form und Gestalt zu finden.

Und kämpfend so mit Füß' und Händ'

Gegen widrig Element,

Lernt er im Kleinen Raum gewinnen,

Darin er zuerst kommt zum Besinnen;

In einen Zwergen eingeschlossen

Von schöner Gestalt und graben Sprossen,

Heißt in der Sprache Menschenkind,

Der Riesengeist sich selber find't.

Vom eisernen Schlaf, vom bangen Traum

Erwacht, sich selber erkennet kaum,

Über sich gar sehr verwundert ist,

Mit großeu Augen sich grüßt und mißt;

Möcht' alsbald wieder mit allen Sinnen

In die große Natur zerrinnen,

Ist aber einmal losgerissen,

Kann nicht wieder zurückfließen,

Und steht zeitlebens eng und klein

In der eignen großen Welt allein.