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Die geistigen und socialen Strömungen des neunzehnten Jahrhunderts / von Theobald Ziegler
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1800 bis 1860: Sieg der Hcgelschen Rechtsphilosophie,

Wissenschaft, ihrem Nationalcharakter und ihrer Denkart bekanntmachen und die unS in erster Linie durch ihre Sprachdenkmale,aber auch durch sonstige Überbleibsel iu Stein und Erz vermitteltsiud. Und darum sei das Zieldie Kenntnis der altertümlichenMenschheit selbst, welche Kenntnis aus der durch das Studium deralten Überreste bedingten Betrachtung einer organisch entwickeltenbedeutungsvollen Nationalbildung hervorgeht"; ihr Wert aber bestehein derBesörderuug rein menschlicher Bildung uud Erhöhung allerGeistes- nnd Gemütskräfte zu eiuer schonen Harmonie deS innerenund äußeren Menschen". Es war dasselbe, was der gelegentlichso übel von Wols behandelte Herder ähnlich so bereits sormnlierthatte, nur daß es hier im Munde eines Meisters vom Fach, derfür diese Kenntnis deraltertümlichen Menschheit" im einzelnenso Großes leistete, doch noch wirkungsvoller und klarer klang.

Bei der Gründung der Berliner Uuiversität wurde Wolf alseine der Hauptzierden der neuen Hochschule gewonnen; aber seinegroße Zeit lag bereits hinter ihm;ein wenig in einer Art Müßig-gang verwildert" stand er hinfort mehr nörgelnd als fördernd znrSeite; doch was er in Halle so groß begonnen, das hielten seineSchüler Heindorf, Bekker und Vöckh in Berlin fest und führten esin seinem Geiste weiter. Der letztgenannte hat durch sein großesWerk überdieStaatShanshaltung der Athener", worin er ein so um-fassendes und anschauliches Bild von dem wirtschaftlichen Leben diesesgrößten nnd edelsten aller hellenischen Staaten" entwirst, diehistorische Aufgabe der Philologie sicher erfaßt und energisch gefördert.Indem er sich damit an die Spitze der Sachphilologen stellte,geriet er mit Gottsried Hermann in Konflikt: auch dieser wareiu neuhumanistischer Philologe, aber die sprachliche Seite derAltertumswissenschaft stand ihm doch so sehr im Vordergrund, daßihm von der Gegenpartei Vernachlässigung des realen Teiles der-selben und einseitigeNotcngelehrsamkeit" zum Vorwurf gemachtwerden konute: Grammatik und Metrik waren seine hauptsäch-lichsten Arbeitsgebiete. Dabei fehlte eS ihm aber nicht an warmerBegeisterung für die Alten, die von ihm begründetegriechischeGesellschaft" in Leipzig zeigt auch ihn unter den Vorkämpfern nndVerehrern des Gricchcntnms; nur bewahrte er dabei feinen an Kant